IBH wird zu Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee

Neuer Name, neuer Sitz, neue Rechtsform und viele neue Chancen: 21 Jahre nach ihrer Gründung leitet die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) mit der Weiterentwicklung zum Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee die nächste Phase der länderübergreifenden Zusammenarbeit ein.
Als eigenständige Rechtsperson in Form eines Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) erweitert der Wissenschaftsverbund seine Kompetenzen deutlich. Mit der Gründung kann er eigenständig Drittmittel beantragen und unter den Mitgliedern verteilen. Das gilt etwa für die EU-Forschungsrahmenprogramme, Interreg oder Erasmus+. Die 25 Universitäten und Hochschulen lösen die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) als Träger ab. Diese bleibt als Kooperationspartner weiterhin zentraler Förderer – die Leistungsvereinbarung bis 2025 ist bereits unterzeichnet.
«Die neue Rechtsform vereinfacht die grenzübergreifende Zusammenarbeit, erschließt neue Förderpotenziale und reduziert zugleich administrative Aufwände», erklärt Gernot Brauchle. Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg wurde bei der Gründungsversammlung zum Vorsitzenden des Kooperationsrats gewählt. Mit Markus Rhomberg übernimmt der Leiter der IBH-Geschäftsstelle die Geschäftsführung des Wissenschaftsverbunds. Der Rat setzt sich wie bei der Vorgängerorganisation IBH aus den Rektoren der Mitglieder zusammen.
Konstanz als Sitz
Neu ist der Sitz an der Universität Konstanz. «Der Wissenschaftsverbund zeigt eindrucksvoll, was 25 Universitäten und Hochschulen gemeinsam erreichen können. Das Land Baden-Württemberg hat sich deshalb bereits seit vielen Jahren für eine Institutionalisierung der IBH stark gemacht. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten dafür, dass diese mutige Gründung jetzt vollzogen wurde. Das Land wird dem Wissenschaftsverbund auch weiterhin ein starker Partner sein. Ich bin überzeugt davon, dass dieser die Region aktiv mitgestalten und voranbringen wird», sagt die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Petra Olschowski.
Die Ministerin hat die Universität Konstanz am Freitag besucht. Die Rektorin der Universität Konstanz, Katharina Holzinger, ergänzt: «Der EVTZ eröffnet neue Chancen der Kooperation, sehr zum Nutzen der Vierländerregion. Wir freuen uns, als Sitz des neuen Verbunds zu dienen.»
Auch interessant
Grenzenloses Forschen und Lernen
Neben grenzübergreifenden Forschungsprogrammen und Projekten forciert der Wissenschaftsverbund die Entwicklung gemeinsamer Lehrangebote sowie die Mobilität der Studenten in der Vierländerregion. Parallel zur Gründung erfolgte die Einführung eines Mobilitätsprogramms. Ab dem Herbstsemester 2023 können Studenten Lehrveranstaltungen an einer der anderen 24 Hochschulen des Verbunds besuchen.
Im ersten Jahr werden rund 60 Teilnehmer erwartet und per Stipendium gefördert. Ein Meilenstein, wie Geschäftsführer Markus Rhomberg festhält: «Vernetzung und Austausch sind zentrale Faktoren für den wissenschaftlichen Fortschritt. Das Mobilitätsprogramm erweitert den Horizont und bietet Studenten völlig neue Möglichkeiten.»
Netzwerk stärken und neue Projekte
Die EU-Rechtsform EVTZ wirkt sich auch für die zwölf Mitglieder aus der Schweiz und Liechtenstein positiv aus. «Der neu formierte Wissenschaftsverbund schafft eine weitere Brücke zu unseren Partnern in der EU und fördert so die konstruktive Vernetzung der Hochschulen in der Vierländerregion Bodensee», ist Bernhard Ehrenzeller, Rektor der Universität St.Gallen, überzeugt.
2023 stehen beim Wissenschaftsverbund unter anderem Kooperationsprojekte wie «Zertifikat Zukunft» zu Future Skills im Arbeitsleben oder ein Entrepreneurship-Programm zur Vernetzung von Start-Up-Zentren der einzelnen Hochschulen an.
Der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee ist seit Anfang 2023 Nachfolger der 2000 gegründeten Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH). Der grösste Hochschul-Verbund Europas setzt sich aus 25 Universitäten und Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz zusammen. Die Mitglieder zählen rund 115.000 Studenten und mehr als 20.000 Forscher. Die länder- und hochschulübergreifenden Programme und Projekte werden mit mehr als 850 Praxispartnern realisiert.
Mitglieder des Wissenschaftsverbunds Vierländerregion Bodensee Deutschland
Duale Hochschule Baden-Württemberg DHBW Ravensburg / Friedrichshafen Hochschule Albstadt-Sigmaringen
Hochschule Furtwangen, Hochschule Kempten, HTWG Konstanz, RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten University of Applied Sciences, Pädagogische Hochschule Weingarten, Staatliche Hochschule für Musik Trossingen, Universität Konstanz, Zeppelin Universität Friedrichshafen
Liechtenstein
Universität Liechtenstein
Österreich
Fachhochschule Vorarlberg GmbH
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Vorarlberger Landeskonservatorium
Schweiz
HfH Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
OST – Ostschweizer Fachhochschule
Pädagogische Hochschule St. Gallen
Pädagogische Hochschule Schaffhausen
Pädagogische Hochschule Thurgau
Pädagogische Hochschule Zürich
SHLR Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach
Universität St. Gallen (HSG)
Universität Zürich
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Zürcher Hochschule der Künste ZHdK