Hilti liefert nicht mehr nach Russland

Text: fam
Das vergangene Geschäftsjahr war für die Hilti-Gruppe eine grosse Herausforderung. Und dennoch konnte sie weiterhin Gewinn machen. Doch das ist nicht die einzige Sorgenfalte auf der Stirn von Hilti-Chef Jahangir Doongaji. Auch das Russlandgeschäft drückt auf die Liechtensteiner. Denn dieses Geschäft ist nicht auf Erfolgskurs. Bereits 2022 schrieb man Verluste im zweistelligen Millionenbereich. Grund: Der Krieg in der Ukraine. Dies schreibt das «St.Galler Tagblatt».
Verantwortung wahrnehmen
Ausgelöst die russische Invasion wurden die Geschäfte in Russland auf ein Rumpfgeschäft zurückgefahren. Auch wenn gar ein kompletter Rückzug im Raum stand, sah man davon ab. Aus Rücksicht auf die Mitarbeiter und deren Familien verkaufte man weiterhin Hilti-Produkte. Jene, die keinen Sanktionen unterlagen, respektive an Ort und Stelle hergestellt wurden. Ende 2022 beschäftigte man noch 550 Mitarbeiter, wie viele es jetzt sind, weiss man nicht. Jedoch ist die Tendenz klar sinkend, wie Doongaji auf Anfrage sagt.
Was neu ist: Hilti hat entschieden, Russland keine eigenen Produkte mehr zu liefern – grundsätzlich. Eingerechnet sind auch jene, die nicht unter Sanktionen fallen. Russland ist damit ein Lowtec-Geschäft. Produkte würden vor Ort eingekauft, so Doongaji. Die Zukunft in Russland ist immer wieder auf der Agenda der Hilti-Führung. Man sei hin- und hergerissen zwischen der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und dem Krieg in der Ukraine.
In Liechtenstein ist man sich der Verantwortung als Arbeitgeber bewusst: Nach wie vor seien in der Ukraine gleich viele Menschen beschäftigt wie vor dem Krieg. Und das obwohl das Geschäft eingebrochen ist. Des Weiteren leiste man humanitäre Hilfe. Beispielsweise in Polen, wo ganze Gebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet seien. Ausserdem sei auch die Hilti Foundation aktiv.
Hilti steht für Innovation und direkte Kundenbeziehungen. Weltweit tragen rund 34 000 Mitarbeiter in mehr als 120 Ländern dazu bei, die Arbeit der Kunden produktiver, sicherer und nachhaltiger zu machen. Dies tut Hilti mit unserem Hardware-, Software- und Serviceangebot.
Bei rund 280 000 Kundenkontakten pro Tag kommen viele Ideen direkt von den Kunden. Wenn es für eine Herausforderung noch keine Hilti-Lösung gibt, wird eine entwickelt. Dafür werden jährlich rund sechs Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. Von der Produktentwicklung über die Fertigung, die Logistik, den Vertrieb und den Service deckt Hilti die gesamte Wertschöpfungskette ab.