St.Gallen

Digitaler Einkaufstourismus: Schweizer Detailhandel unter Druck

Digitaler Einkaufstourismus: Schweizer Detailhandel unter Druck
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Wie entwickelt sich der Marktanteil von Online-Einkäufen im Ausland? Welche Anbieter gewinnen an Bedeutung, und welchen Einfluss haben chinesische Plattformen? Eine neue Studie des Forschungszentrums für Handelsmanagement (IRM-HSG) an der Universität St.Gallen zeigt deutliche Veränderungen im Kaufverhalten der Schweizer Konsumenten.

Text: PD/stz.

Nach der Pandemie erlebte der stationäre Handel in der Schweiz zunächst einen Aufschwung. Laut der Studie «Online-Einkaufstourismus Schweiz 2024» hat sich dieser Trend jedoch abgeflacht. Stattdessen wächst der Online-Handel – vor allem bei internationalen Anbietern, die bei Schweizer Konsumenten zunehmend beliebt sind.

Während der Gesamtumsatz des Schweizer Detailhandels im Jahr 2023 bei 104 Milliarden CHF lag, steuerte der klassische Einkaufstourismus in Grenzgebieten schätzungsweise 7 bis 8 Milliarden CHF bei. Die aktuelle Studie beleuchtet speziell die Entwicklungen im digitalen Einkaufstourismus.

Wichtige Ergebnisse der Studie

Rasanter Anstieg des Auslandsanteils: Der Umsatz mit im Ausland bestellten Waren stieg von 3,6 Milliarden CHF im Jahr 2021 auf 5,2 Milliarden CHF im Jahr 2023. Dies entspricht 29 % aller Online-Einkäufe und bedeutet erhebliche Verluste für den Schweizer Detailhandel. Während der klassische Einkaufstourismus stagniert, gewinnt der digitale deutlich an Bedeutung.

Chinesische Anbieter und Amazon dominieren: Plattformen wie «Temu» erobern schnell Marktanteile. Temu sicherte sich in kurzer Zeit 4,7 % des Schweizer Online-Handels. Amazon hat seine Position als meistgenutzte Plattform zurückgewonnen und bleibt führend.

Fokus auf Mode und Reisen: Schweizer Konsumenten bestellen vor allem Kleidung, Reiseangebote und Geschenkartikel im Ausland. Mode macht über ein Drittel der Online-Käufe aus und zeigt eine klare Präferenz für ausländische Anbieter.

Herausforderungen für den Schweizer Detailhandel

Der anhaltende Trend hin zu globalen Plattformen wie Amazon und Temu erhöht den Wettbewerbsdruck auf den Schweizer Detailhandel. Um sich gegen diese Anbieter zu behaupten, sind innovative Strategien und eine klare Differenzierung notwendig. Insbesondere die Abgrenzung von Billiganbietern kann helfen, die eigene Marktposition zu stärken.

Die Gesamtstudie «Online-Einkaufstourismus Schweiz 2024» steht hier kostenlos zum Download bereit.

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