St.Gallen

Die aktuelle Markteinschätzung von Cronberg: Lange Wellen

Die aktuelle Markteinschätzung von Cronberg: Lange Wellen
Alessandro Sgro, Chief Investment Officer Cronberg AG
Lesezeit: 3 Minuten

Künstliche Intelligenz verändert gerade Wirtschaft und Gesellschaft fundamental. An den neuen Technologien scheint kein Weg vorbeizuführen. Seit dem Launch von ChatGPT durch OpenAI im November 2022 herrscht auch eine ausgeprägte Euphorie am globalen Aktienmarkt. Die Erwartungen an die Unternehmen sind hoch. Doch bringt der Einsatz dieser neuen Technologien den erhofften Produktivitätsfortschritt und wie sollten sich Anleger am besten positionieren?

Text: PD/stz.

In den vergangenen Monaten war kaum ein Thema so präsent und positiv besetzt wie die Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI). Diese Euphorie spiegelte sich auch in den Erwartungen und Entwicklungen am Aktienmarkt wider.

Doch zuletzt hat sich der Aufwärtstrend etwas verlangsamt, und die Technologieaktien wurden zunehmend volatiler. Teilweise waren Kursrückgänge von 10 bis 20% zu beobachten. Das wirft die Frage auf, ob eine Blase zu platzen droht oder ob die Unternehmen es schaffen werden, den erhofften Produktionsschub durch KI zu realisieren.

Trotz der Unsicherheiten zeigt sich, dass die Aktienkurse der vermeintlichen Profiteure von KI immer noch schneller wachsen als ihre Umsätze. Dieses Ungleichgewicht könnte sich allmählich verringern, da viele dieser Unternehmen beginnen, höhere Umsätze zu erzielen.

«Die entscheidende Frage wird sein, ob die Unternehmen die neuen Technologien auch wirklich wertschöpfend in ihre Geschäftsmodelle integrieren können», betont Alessandro Sgro, Chief Investment Officer der Cronberg AG. Historisch gesehen waren es oft nur wenige, aber bedeutende Innovationen, die einen nachhaltigen Produktivitätsschub und damit Wohlstandswachstum brachten.

KI als nächster Produktivitätsschub und Antrieb für die Aktienmärkte?

«Solche Basisinnovationen haben immer wieder ganze Branchen und Märkte transformiert», fügt Sgro hinzu. Für Anleger bietet sich hierbei eine doppelte Chance: Zum einen profitieren sie als Konsumenten von neuen, innovativen Produkten, und zum anderen als Investoren durch eine positive Aktienperformance. Denn diese nach dem russischen Ökonomen benannten «Lange Wellen der Konjunktur» gingen auch mit einer positiven Entwicklung an den Aktienmärkten einher. Seit der Einführung von ChatGPT haben vor allem Technologieunternehmen eine überdurchschnittliche Performance gezeigt.

Doch Sgro mahnt zur Vorsicht: «Gerade in Zeiten grosser Euphorie ist es wichtig, selektiv vorzugehen.» Viele Unternehmen investieren derzeit massiv in KI, oft ohne zu wissen, ob sich das tatsächlich auszahlen wird. Hier sei es entscheidend, genau hinzuschauen und die Entwicklungen der Unternehmen aufmerksam zu beobachten. Ob KI den nächsten grossen Innovationszyklus einleitet, bleibt ungewiss, so Sgro weiter. «Es gab schon viele vielversprechende Technologien wie Blockchain oder Virtual Reality, die letztlich hinter den Erwartungen zurückblieben.»

Anleger sollten daher ihr Portfolio so strukturieren, dass es verschiedene Phasen robust überstehen kann und gleichzeitig von strukturellen Veränderungen profitiert. Dies erfordert eine klare Strategie, Mut und Disziplin – doch damit erhöhen sich die Chancen, die eigenen finanziellen Ziele entspannt zu erreichen.

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Cronberg Anlagelösungen weiter sehr erfreulich vor Mitbewerbern

Auch die Cronberg Anlagelösungen profitierten vom Hype rund um KI. Die Investitionsentscheidungen wurden aber mit Bedacht getroffen. «In gewisse Unternehmen haben wir trotz hohem Kurspotenzial bewusst nicht investiert», so Sgro. Dieses Vorgehen zahlte sich aus: Alle Cronberg-Anlagelösungen sind weiter sehr erfreulich unterwegs, auch gegenüber den Mitbewerbern.

«Zu diesem Erfolg hat vor allem unser USP, die langjährig bewährte und mehrfach ausgezeichnete Aktienselektion, beigetragen», betont Alessandro Sgro. Bis Ende September dieses Jahres erzielte der Cronberg Global Equity Fund eine beeindruckende Performance von +19,1 Prozent. Seit Jahresbeginn 2023 beträgt der Zuwachs sogar beachtliche +35,7 Prozent.

«Bei solch starken Wertanstiegen innerhalb kurzer Zeit ist ein aktives Rebalancing ein unerlässliches Werkzeug, um die Risiken effektiv zu steuern und eine erfreuliche Performance zu realisieren», meint Sgro abschliessend.

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