CO2-freie Brennstoffe für die Zukunft
Bereits seit Längerem werde an synthetischen Brennstoffen geforscht, doch die breite Öffentlichkeit wisse noch wenig über die Möglichkeiten dieser neuen Technologie, erklärte der frühere Rennfahrer und Unternehmer Markus Hotz vor über 50 Gästen aus Oldtimerfachbetrieben aus der ganzen Schweiz.
Er war am 12. November gleichzeitig Gastgeber und Referent für den IgFS-Workshop, der dieses Jahr unter dem Titel «Treibstoffe der Zukunft» in Sulgen bei der Hotz Racing AG ausgerichtet wurde.
Einfach tanken und fahren
Synthetisches Benzin, das aus erneuerbaren, biogenen Stoffen hergestellt wird, wurde erstmals im August am Bergrennen von Oberhallau eingesetzt. Die Rennfahrer Marcel Fässler, Beni Hotz und Neel Jani hätten bei Demofahrten mit Rennsportwagen gezeigt, dass der neuartige Treibstoff problemlos und ohne mechanische Änderungen verwendet werden könne.
Aber auch in normalen Strassenfahrzeugen funktioniere der sogenannte «drop in»-Brennstoff problemlos, berichtete Hotz von den Erfahrungen an einer dreitägigen Oldtimerrally in Italien.
Hotz: Nicht nur reden, handeln
Der nach zweijährigen Vorarbeiten erstmals verwendete Treibstoff entspreche den gültigen Normen, weise eine Oktanzahl von 97,8 auf, sei zu rund 85 Prozent CO₂-neutral und könne ohne neue Tankstellen-Infrastruktur eingesetzt werden. Dasselbe gelte für die ab 2025 begrenzt erhältlichen, e-fuels, die mittels grünen Stroms durch Elektrolyse aus Wasserstoff hergestellt werden sollen.
«Wir wollen nicht nur reden, sondern etwas tun», bekräftigte Hotz die Absichten der Projektgruppe. Darin wirken unter anderem der Motorenbauer Mario Illien und autobau-Gründer Fredy Lienhard mit.
Vollmer: Für ganzen Energiekreislauf
Ähnliche Vorteile biete die synthetische Herstellung von Brennstoffen in Form von Methanol. Nachhaltig aus CO2, Wasser und Ökostrom produziert, biete sich dieser Stoff als neuer Energieträger für den gesamten Energiekreislauf an, schilderte Albert Vollmer, zuständig für diverse Patente bei der Silent-Power AG aus Cham ZG.
Die im Vergleich zu Wasserstoff einfache und deutlich günstigere Lagerung gehöre zu den grossen Vorteilen von Methanol. Klimaneutral könnten so Heizkessel, aber auch Ottomotoren angetrieben werden. Erste Produkte wie zum Beispiel ein Range-Extender für Elektrofahrzeuge seien in Entwicklung, sagte Vollmer mit Blick in die Zukunft.