Bürokratie-Identifikation soll Effizienz steigern
«Wir wollen grösstmögliche Handlungsfreiheit mit effizienten und schlanken Strukturen für alle. Dies ist ein Uranliegen der FDP», sagt Kantonalpräsident Gabriel Macedo. Auch FDP-Kantonsrätin Brigitte Kaufmann sind Überregulierung und unnötige Bürokratie schon lange ein Dorn im Auge. Sie reichte deshalb im Grossen Rat 2018 zwei Vorstösse dazu ein.
Der Antrag «Prüfung einer Regulierungsbremse» wurde vom Grossen Rat überwiesen, obwohl der Regierungsrat weder diesen noch den zweiten Antrag von Kantonsrätin Brigitte Kaufmann «Prüfung einer Regulierungsfolgenabschätzung» unterstützt hatte. Der Regierungsrat schlägt nun vor, in der kommenden Legislatur 2024-2028 eine einmalige Überprüfung des kantonalen Rechts vorzunehmen.
«Das ist mehr, als wir nach den negativen Stellungnahmen des Regierungsrates erwarten durften», betont Brigitte Kaufmann. «Wir begrüssen diesen pragmatischen Ansatz sehr», bestätigt Kantonsrätin Martina Pfiffner Müller. «Jedoch wollen wir ergänzend dazu ein schnelles Zeichen mit «quick-win-Effekt» setzen», betont das Mitglied der eingesetzten Spezialkommission «Regulierungsbremse».
Wirtschaft sind wir alle
Marc Widler, Geschäftsführer des Thurgauer Gewerbeverbandes, verfolgt die stetig zunehmende Regulierungsdichte mit grosser Sorge. «Wir unterstützen deshalb eine verwaltungsunabhängige Anlaufstelle, um konkrete und praxisnahe Beispiele zu sammeln.»
Jérôme Müggler, Direktor IHK-Thurgau ist alarmiert: «Die Kosten, die durch die Zunahme von Gesetzen und Regulierungen entstehen und immer grösser werden, sind immens. Betroffen sind alle. Sei es als Konsumenten, als Steuerzahlende, Arbeitnehmende und Arbeitgebende».
Der Uttwiler Gemeinderat Thomas Krois bringt es auf den Punkt: «Die Überregulierung und die häufig unverständliche, aufwändige Bürokratie betreffen jede Einzelne und jeden Einzelnen von uns tagtäglich.»
Bürokratie-Irrsinn eruieren und reduzieren
Das Ziel der nun lancierten Initiative «Limit – die Bürokratie-Bremse» ist es, bürokratischen Irrsinn zu identifizieren, um in einem zweiten Schritt als Ergebnis unnötige Bürokratie zu reduzieren.