Berufsnachwuchs bei den «Hölzigen» überzeugt
Text: Christof Lampart
Michael Hollenstein, der bei der Georg Hollenstein Holzbau AG in Libingen seine Lehre absolvierte, war zwar der Beste, doch fast hätte ein Kollege, der ebenfalls aus Mosnang stammt und im gleichen Betrieb die Lehre machte, ihm noch den «Titel» streitig gemacht. Denn Levin Alpiger erreichte mit der ebenfalls hervorragenden Note 5,4 den zweiten Platz.
Das imaginäre «Podest» komplettierte Robin Wick aus Nesslau, der bei der Amacker GmbH in Krummenau sich sein handwerkliches Geschick aneignete und die Lehrzeit mit einer Note von 5,3 beendete. Insgesamt schlossen acht junge Berufsmänner ihre Grundausbildung als Zimmermann EFZ mit einer Note von 5,0 oder besser ab.
Alle Holzbearbeiter bestanden
Bei den Holzbearbeitern EBA bestanden alle zwölf Kandidaten, die zu den Abschlussprüfungen antraten. Vier von ihnen schlossen mit 5.0 oder besser ab. Es waren dies, als Jahrgangsbester, Pablo Friberg (5,2, Rebstein, Kobelt AG, Marbach), Adrian Früh (5,0, Krummenau, Giger Holzbau AG, Nesslau), Dario Hug (5.0, Degersheim, Blumer-Lehmann AG, Gossau) und Benjamin Mächler (5.0, Engi GL, Marti AG Holzbau, Matt GL).
Von allen, die ihre Lehrzeit bestanden, kamen fünf aus dem Kanton Glarus, der Rest aus dem Kanton St.Gallen. Darunter fand sich mit Jasmina Germann aus Eschenbach auch eine junge Zimmerin EFZ; sie absolvierte ihre Lehrzeit bei der Egli Zimmerei AG in Oberhelfenschwil.
«Hier dürfen und können Sie arbeiten»
Sepp Fust, Fachgruppenleiter Zimmerleute, zeigte sich am Mittwochabend im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg in Wattwil sehr zufrieden. Er forderte die jungen Berufsleute dazu auf, nun das Ende ihrer Lehrzeit zu feiern, zugleich aber nicht ihre Zukunft ausser Acht zu lassen. Sie sollten es sich alle bewusst machen, in welch einer privilegierten Lage sie sich befänden.
«In vielen Ländern Europas ist die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch, was bei uns nicht der Fall ist. In der Schweiz dürfen und können Sie arbeiten und finden die besten Rahmenbedingungen vor, denn die Schweiz ist eine Weltmacht im Holzbau», so Sepp Fust. Wichtig sei, dass man sich nicht auf der Grundbildung ausruhe, sondern sich weiterbilde: «Nutzen Sie ihr Talent und lernen Sie. Doch das Lernen ist kein Zuschauersport. Wer im Bett liegt und vom Fussball träumt, der schiesst keine Tore», so Sepp Fust sinnbildlich.
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Glänzende berufliche Möglichkeiten
Auch der Rektor des BWZT, Matthias Unseld, schwärmte von den beruflichen Möglichkeiten, die sich den jungen Menschen nun auftäten. «Etwas zu reparieren oder zu bauen, gibt es immer», so Unseld. Und was den «Hölzigen» zusätzlich zugutekomme, sei, dass ihr Werkstoff so gefragt sei wie kaum ein anderer. «Holz als erneuerbarer Werkstoff ist und bleibt ein grosses Thema, wenn wir weiterhin nachhaltig sein und die Klimaziele erreichen wollen. Und nicht nur in diesem Sinne hat Holz ein grosses Zukunftspotenzial», so Matthias Unseld.