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Appenzeller Bergkräuter: Wetter beeinträchtigt Ernte 2021

Appenzeller Bergkräuter: Wetter beeinträchtigt Ernte 2021
Der Verein Appenzeller Bergkräuter mit einem Teil seiner Ernte 2021 im Brennraum der Appenzeller Alpenbitter AG
Lesezeit: 2 Minuten

Sieben Bauernfamilien aus Appenzell und Umgebung bauen Kräuter für den Appenzeller Alpenbitter an. In den vergangenen Tagen haben sie ihre Ernte 2021 abgeliefert. Aufgrund des Wetters fiel sie geringer aus als in den letzten Jahren.

Pfefferminze, Lavendel, Zitronenmelisse: Diese und sechs weitere Kräuter produzieren Appenzeller Bäuerinnen und ihre Familien für die Appenzeller Alpenbitter AG.

Die Kräuterfrauen sind im Verein Appenzeller Bergkräuter zusammengeschlossen und haben die diesjährige Ernte nun dem Familienunternehmen Appenzeller Alpenbitter AG geliefert.

Vereinspräsidentin Ida Signer: «Der Ertrag wurde leider durch den späten Frühling und den verregneten Sommer geschmälert.»

Trotzdem: Die Kräuterfrauen sind sichtlich stolz auf ihre Arbeit – und der Bedarf an Pfefferminze und Zitronenmelisse lässt sich fast vollständig mit lokalen Kräutern decken.

Regionalprojekt seit sieben Jahren

Die Idee für das Projekt Appenzeller Bergkräuter entstand 2012. Die Appenzeller Alpenbitter AG klärte damals die Möglichkeiten für eine regionale Kräuterproduktion ab, gleichzeitig suchte das kantonale Landwirtschaftsamt auf Einladung des Bundes förderungswürdige Projekte mit regionaler Bedeutung.

Das passte zusammen, 2014 wurde das Kräuterprojekt gestartet. «Seither beziehen wir Kräuter soweit möglich aus der Region», sagt Pascal Loepfe-Brügger, Geschäftsführer der Appenzeller Alpenbitter AG.

Einige der 42 Kräuter und Gewürze, die nach 120-jährigem Geheimrezept verarbeitet werden, stammen jedoch seit jeher aus anderen Weltgegenden. «Orangen, zum Beispiel, gedeihen nun einmal nicht im Appenzellerland.»

Sieben geheime Mischungen

Aus den getrockneten und geschnittenen Kräutern entstehen Kräutermischungen für sieben Teilprodukte. Die Mischung erfolgt hinter den verschlossenen Türen der Kräuterkammer.

Dafür zuständig sind die beiden Geheimnisträger Beat Kölbener und Walter Regli. Nur diese beiden Mitglieder der Gründerfamilie kennen das 1902 kreierte Geheimrezept.

Die sieben Mischungen werden teils destilliert, teils mazeriert, also kalt in Alkohol angesetzt. Nach der individuellen Lagerung mischt der Brennmeister die sieben Teilprodukte und filtriert das Ganze – fertig ist der beliebteste Bitter der Schweiz.

Der Verein Appenzeller Bergkräuter mit Pascal Loepfe-Brügger, Geschäftsführer der Appenzeller Alpenbitter AG (links).
Der Verein Appenzeller Bergkräuter mit Pascal Loepfe-Brügger, Geschäftsführer der Appenzeller Alpenbitter AG (links).
Kräuterfrau Edith Räss mit Lavendel vom eigenen Feld
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