Amcor wegen Bodenseeverschmutzung verurteilt

Der Vorfall ereignete sich zum Jahreswechsel 2020/2021. Wegen eines Stomunterbruchs bei Wartungsarbeiten ist bei der Amcor Flexibles Rorschach AG im Goldacher Rietli die Brandschutzanlage automatisch ausgelöst worden. Dabei traten 2,7 Tonnen Löschschaum aus, wie fm1today.ch berichtet.
1,8 Tonnen konnten zuerst zurückgehalten werden, 850 Kilogramm gerieten in die Goldach und dann in den Bodensee. Weil jedoch auch das zurückgehaltene Löschwasser nicht eingesammelt wurde, gelang auch dieses über das Abwasser in den See.
Beim Löschwasser handelte es sich um die giftige und längst verbotene Chemikalie Perfluoroctansulfonsäure. PFOS ist in der SChweiz seit 2011 verboten und hätte bis 2018 adäquat entsorgt und durch ein harmloses Löschmittel ersetzt werden müssen.
5000 Franken Busse
Die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen hat das Unternehmen nun wegen Vergehens gegen das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer und wegen Vergehens gegen das Gesetz über den Umweltschutz schuldig gesprochen.
Wie aus dem Strafbefehl hervorgeht, hat Amcor erst weder die aufgebotene Kanalreinigungsfirma noch die Abwasserreinigungsanlage über die problematischen Substanzen informiert. Die Strafe: Eine Busse von 5000 Franken sowie eine Ersatzforderung in der Höhe von 28’260 Franken, für die eingesparte Entsorgung, so fm1today.ch weiter.
Der Verpackungsriese Amcor Flexibles aus Melbourn veredelt in Goldach Aluminiumfolien. Gegründet 1924 als Aluminiumwalzwerk, hiess die Firma erst Aluminiumwerke AG Rorschach, danach Alcan Rorschach und schliesslich Alcan Packaging Rorschach. 2010 wurde der Betrieb von Amcor übernommen und trägt seither deren Namen.