Wirtschaft

Innovationsmotor mit globaler Reichweite

Innovationsmotor mit globaler Reichweite
Stefan Taeschler, Catherine Gisler
Lesezeit: 2 Minuten

Der «Wilde Osten» hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem bedeutenden Zentrum für Innovation und Vernetzung in Europa entwickelt. Zwei internationale Unternehmen mit Sitz in Herisau, die Dimetix AG und die Metrohm AG, zeigen, wie erfolgreich die Region auf globalen Märkten agiert.

«Die Nähe zum angrenzenden Ausland erleichtert uns den Zugang zu den EU-Märkten erheblich», erklärt Stefan Taeschler, CEO bei der Dimetix AG. Die hervorragende Verkehrsinfrastruktur und die Präsenz renommierter Hochschulen bieten ideale Voraussetzungen für das Unternehmen, das weltweit führend in der Produktion von Laserdistanzsensoren ist. Catherine Gisler, HR-Leiterin der Metrohm AG, ergänzt: «Die zentrale Lage der Ostschweiz im Umfeld einer starken, hoch-technologisierten Industrie vereinfacht die Vernetzung und schafft Zugang zu neuen Märkten.»

 

«Im Sommer 2024 erweitert das Unternehmen seinen Standort um 20’000 m².»

Von Herisau in die Welt

Die Metrohm AG hat eine tiefe, historische Bindung zur Ostschweiz: Gegründet wurde sie vor 81 Jahren von Ingenieur Bertold Suhner und beschäftigt mittlerweile weltweit über 3200, in Herisau über 700 Mitarbeiter. Im Sommer 2024 erweitert das Unternehmen seinen Standort um weitere 20´000 m². Durch die Erweiterung könne man eine hohe Fertigungstiefe garantieren und sei weniger abhängig von externen Faktoren. «Wir setzen bei der Fertigung von Hochpräzisionsinstrumenten für die chemische Analytik auch künftig auf den Standort Appenzell», sagt Gisler stolz.

Die Geschäftstätigkeit auf dem internationalen Markt birgt auch Herausforderungen. «Währungsrisiken, das Erlangen weltweiter Bekanntheit und der ständig wachsende bürokratische Aufwand in der EU sind grosse Hürden», erklärt Stefan Taeschler. Die Schweiz als Hochpreisland steht im Vergleich zu Billiglohnländern unter besonderem Druck. Trotzdem hält die Dimetix AG an hohen Standards fest: «Unsere internationalen Kunden schätzen die Produktqualität und die hervorragende Arbeit unserer Fachkräfte mehr denn je.»

 

Strategien gegen Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel, dessen vielfältige Herausforderungen vom Verein Ostwärts resp. dem Projekt Wilder Osten angegangen werden, bereitet ebenfalls grosse Sorgen. «Er bremst unser Wachstum, erzeugt höhere Kosten und verlängert den Rekrutierungsprozess», so Taeschler. Auch
Metrohm AG kennt dieses Problem, besonders bei Software-Entwicklern und ingenieurtechnischen Fachkräften. «Wenn wir im Inland nicht fündig werden, rekrutieren wir international und nutzen unser globales Netzwerk», erläutert Gisler.

Die Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden, die sich sehr konstruktiv im Bewilligungsprozess zeigen, ist essenziell. «Bei Bedarf arbeiten wir mit Relocation-Spezialisten zusammen, die neue Mitarbeiter und deren Familien bei administrativen Belangen unterstützen», so Gisler. Dieser umfassende «Setting-in»-Prozess erleichtert die schnelle Integration und vereinfacht den Arbeitnehmern den Einstieg.

 

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Zukunft und Innovationskraft der Ostschweiz

Die Attraktivität der Ostschweiz für Mitarbeiter zu bewahren, ist eine Aufgabe von Wirtschaft, Politik, Kantonen und Gesellschaft. Catherine Gisler betont die Bedeutung der Initiative Wilder Osten: «Wir müssen zeigen, welche hochwertige Arbeitsplätze und vielfältigen Möglichkeiten die Ostschweiz für Fachkräfte bietet, eingebettet in eine wunderschöne Natur.»  Diese Kombination ist ideal – vorausgesetzt, das Thema wird proaktiv und prominent angegangen, wie es Dimetix AG und Metrohm AG tun.

Text: David Hugi

Bild: zVg

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