St.Gallen

Zwei St.Galler Unternehmen für «Schmähpreis Transportunsinn» nominiert

Zwei St.Galler Unternehmen für «Schmähpreis Transportunsinn» nominiert
Rund die Hälfte der weltweit getrunkenen Red-Bull-Dosen wird in Widnau bei der Rauch Trading AG produziert (Bild: atp.ag)
Lesezeit: 2 Minuten

Statt lokal zu produzieren, stamme «die Mehrheit der verkauften Red-Bull-Dosen» aus einem einzigen Werk im Rheintal, was einen grossen CO₂-Ausstoss zur Folge habe. Und das Hühnerfleisch der tiefgefrorenen Chicken-Nuggets des Detailhändlers Aldi komme aus Brasilien. Deshalb sind Red Bull und Aldi Suisse für den diesjährigen «Teufelsstein» der Alpen-Initiative nominiert.

Text: pd

Muss das Hühnerfleisch für die Chicken-Nuggets aus Brasilien anreisen? Das Wasser im Red Bull fast auf der ganzen Welt aus der Schweiz kommen? Und müssen Schweizer Hunde Hühnerbrust aus China fressen? - Die Fragen der Alpen-Initiative tönen rhetorisch.

Das Ziel der Alpen-Initiative ist es, mit der Vergabe des Teufelssteins Konsumenten für unsinnige Transporte zu sensibilisieren. Vor allem aber will sie Unternehmen zu mehr Verantwortungsbewusstsein anregen. Denn mit der Produktions- und Angebotsgestaltung sowie der Wahl der Transportmittel können Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zur Verringerung des CO₂-Fussabdrucks leisten.

Das Onlinevoting ist eröffnet; nun könne die Öffentlichkeit entscheiden, wer mit dem Teufelsstein den Schmähpreis für Transportunsinn erhält, teilt die Alpen-Initiative mit.

Neben dem Negativpreis verleiht die Alpen-Initiative mit dem «Bergkristall» auch einen positiven; hier sind zwei Zürcher und ein Westschweizer Unternehmen nominiert.

Die drei Kandidaten für den Teufelsstein 2023 sind

Aldi Suisse – Chicken-Nuggets aus Brasilien
Das Hühnerfleisch der tiefgefrorenen «la finesse»-Chicken Nuggets des Detailhändlers Aldi Suisse mit Hauptsitz in Schwarzenbach SG kommt aus Brasilien. Der als grüne Lunge der Erde bezeichnete Amazonas-Regenwald ist leider immer weniger grün. Er wird für die landwirtschaftliche Nutzung wie eben die Hühnerzucht rücksichtslos abgeholzt.

«Aldi hat nicht auf unsere Anfragen reagiert. Wegen dieser Intransparenz können wir das genaue Ausmass des Transportunsinns leider nicht berechnen», so die Alpen-Initiative. Gemäss ihrer Schätzung beträgt der CO₂-Fussabdruck des Transports einer Packung Chicken-Nuggets 254 g und ist damit 18-mal höher als der von Schweizer Hühnerfleisch.

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Red Bull – aus den Alpen nach Indien
Die Mehrheit der weltweit verkauften Red-Bull-Dosen wird in Widnau SG abgefüllt. Statt also lokal abzufüllen, wie dies viele andere Getränkehersteller tun, verschifft Red Bull unnötig tausende Tonnen Wasser rund um die Welt.

«Da Red Bull trotz mehrmaliger Aufforderung nur spärlich Informationen preisgab, haben wir exemplarisch den Weg einer 335-ml-Dose von Widnau nach New Delhi in Indien berechnet», so die Alpen-Initiative. Diese lege einen Transportweg von 14’120 km zurück und verursache damit einen CO₂-Ausstoss von rund 156 g.

Migros – Hundesnack aus China
Als «natürlicher Snack» angepriesen, reist das Hundefutter «Max XXL Hühnerbrust» unnatürlich weit. Die Hühnerbrust stammt nämlich aus China und stösst pro Packung zwischen 103 und 117 g CO₂ aus, bevor der Snack im Hundenapf landet. Zum Vergleich: Mit einem in der Schweiz gezüchteten Huhn «würde der CO₂-Ausstoss nur 8 g betragen», so die Alpen-Initiatvie.

Das chinesische Huhn wird per Lastwagen zum Hafen von Qingdao gefahren und gelangt dann per Schiff zu einem europäischen Hafen (Antwerpen, Rotterdam oder Genua je nach Verfügbarkeit), von wo aus es mit dem Zug in die Schweiz kommt. Das entspricht einem Transportweg von durchschnittlich 20’280 km.

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