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Weidmann weiterhin im Wachstum

Weidmann weiterhin im Wachstum
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Die Technologiegruppe Weidmann aus Rapperswil-Jona ist im Geschäftsjahr 2024 erneut stark gewachsen und erreichte 2024 mit 530 Millionen Franken einen um 19 Prozent höheren Umsatz gegenüber Vorjahr.

Text: PD/stz.

Die Anzahl der Mitarbeiter stieg um gut 10 Prozent auf über 3300. In Erwartung einer lang anhaltenden Wachstumsphase der Energiebranche verabschiedet die Gruppe ein Investitionsprogramm zum Ausbau der Produktionskapazitäten.

Electrical Technology

Der Unternehmensbereich Electrical Technology ist Marktführer für Isolationsmaterialien und -systeme für Hochspannungstransformatoren und beliefert die überwiegende Mehrheit der weltweiten Transformatorenbauer.

Die rasant steigende Elektrifizierung von heute noch mit Öl, Gas oder Kohle betriebenen Prozessen in Industrie, Transport und Gebäuden macht einen umfassenden Ausbau der Stromübertragungsnetze nötig. Transformatoren sind eine zentrale Komponente dieser Stromnetze. Deshalb haben die Kunden des Bereichs heute bereits volle Fabriken, und ihre Auftragsbücher sind über die nächsten Jahre gut gefüllt.

Als Zulieferer war auch Electrical Technology im Geschäftsjahr 2024 bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet. Die grossen Produktionsanlagen für Isolationsmaterialien liefen an allen Standorten rund um die Uhr – sieben Tage die Woche. Zudem sorgten Grossprojekte in Europa und China für Auslastungsspitzen in der Komponentenherstellung. Aufgrund der anhaltend positiven Aussichten wurden diverse Erweiterungsprojekte für die weltweiten Werke aufgegleist.

Ziel ist dabei auch die Stärkung der regionalisierten Produktion. Deshalb liegen Schwerpunkte im Aus- bzw. Neubau von Transformerboard-Anlagen in den USA und in China. Insgesamt umfasst das sich über die kommenden Jahre erstreckende Programm Investitionen von über 200 Millionen Franken und schafft weltweit 250 neue Arbeitsplätze.

Auch am Hauptsitz in Rapperswil wurde flexibel auf den temporären Mehrbedarf der Grossprojekte reagiert und die Zahl der Beschäftigten im Geschäftsjahr um rund 50 erhöht.

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Fiber Technology

Der Bereich Fiber Technology ist in der Weidmann-Gruppe die Keimzelle für Innovationen rund um nachhaltige, technologisch fortschrittliche Anwendungen aus Cellulosefasern.

Im Jahr 2024 wurden auf Basis von mikrofibrillierter Cellulose zusätzliche Grundstoffe für die Kosmetikindustrie entwickelt – etwa um Haarfärbemittel mit möglichst wenig Chemie zu kreieren. Zudem fanden Weidmann-Materialien aus Cellulose, die natürlich und somit einfach zu rezyklieren sind, grossen Anklang in neuen Märkten. Denn sie ermöglichen Lösungen in der Kreislaufwirtschaft, etwa für Strukturteile von Möbeln, die statt entsorgt wiederaufbereitet werden können.

Medical Technology

Der Unternehmensbereich Medical Technology stellt hochpräzise Kunststoffartikel für die medizinische Diagnostik und die Medikamentenverteilung – vornehmlich für vorgefüllte Spritzen – her. Diese werden in hohen Stückzahlen in Reinraumumgebung und unter strengen Qualitätsvorschriften produziert – im Auftrag führender Pharma- und Diagnostikkonzerne.

Das laufende Seriengeschäft war im vergangenen Jahr von erfolgreichen Anläufen neuer Produkte in den Werken Rapperswil und Saltillo (Mexiko) geprägt und ist insgesamt moderat gewachsen. Projekte für neue Serien konnten aufgrund der schwierigen konjunkturellen Lage in der Pharmaindustrie nur wenige gewonnen werden. Trotzdem wurden bei Medical Technology insgesamt über 15 Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigt als im Vorjahr – sowohl in den Schweizer Werken Rapperswil und Bad Ragaz als auch in Mexiko.

Aussichten

Für das Jahr 2025 werden weiterhin voll ausgelastete Anlagen im Bereich Electrical Technology erwartet. Das Hauptaugenmerk liegt deshalb auf einer reibungslosen Umsetzung der geplanten Kapazitätserweiterungen, da erst dadurch das Geschäftsvolumen stufenweise gesteigert werden kann.

Für Medical Technology wird ein weiteres, beständiges Wachstum des Geschäfts erwartet. Die langfristigen Trends sind für alle Bereiche positiv. Kurzfristige Risiken bestehen vor allem in der unsicheren geopolitischen Lage, wobei die erratische Politik der neuen US-Administration eine verlässliche Zukunftsplanung erschwert.

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