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Wagner will Aluminium-Druckgussproduktion nach Rumänien und Indien verlagern

Wagner will Aluminium-Druckgussproduktion nach Rumänien und Indien verlagern
Wagner beschäftigt in Waldstatt aktuell rund 140 Mitarbeiter
Lesezeit: 3 Minuten

Die Wagner AG will ihre Kernkompetenzen in Waldstatt fokussieren und gleichzeitig ihr Druckguss-Netzwerk in Rumänien ausbauen. Die Aluminium-Druckgussproduktion soll an die Standorte in Rumänien und Indien verlagert werden. Diese Anpassungen könnten zu einem Abbau von bis zu 26 Mitarbeitern im Appenzellerland bis Mitte 2025 führen.

Text: PD

Die Wagner AG mit Hauptsitz in Waldstatt passe sich im Rahmen der konsequenten Strategieumsetzung den Kundenbedürfnissen und veränderten Marktverhältnissen an und plane, die Wertschöpfung am Standort Waldstatt zu optimieren und zu fokussieren, teilt das Unternehmen mit.

Geplant ist, sich in Waldstatt auf die Kernkompetenzen Thermoplast-Spritzguss, Hybride Lösungen (Metall-Kunststoffverbindungen), CNC-Bearbeitungslösungen und Baugruppenmontage zu konzentrieren und deren langfristigen Ausbau voranzutreiben. Gleichzeitig ist vorgesehen, die energie- und personalintensive Herstellung von Aluminium-Druckgussbauteilen in Waldstatt an die Partnerwerke in Rumänien und Indien zu verlagern.

Mit dem Aufbau eines weiteren Joint-Ventures in Rumänien stellt Wagner die notwendigen Kapazitäten für die Verlagerung und langfristiges Wachstum sicher. Die geplanten Anpassungen haben in Waldstatt bis Mitte 2025 einen Abbau von bis zu 26 Mitarbeitern zur Folge. Der Stellenabbau steht unter dem Vorbehalt der Mitwirkungsrechte der Angestellten.

Die vorgesehenen Anpassungen der Strategie und Organisation der Wertschöpfung in Waldstatt haben drei wesentliche Gründe:

Sehr hoher Wettbewerbsdruck in der Druckgussindustrie und die anhaltende Tendenz zur Verlagerung der Produktion nach Osteuropa seitens der Kunden aus dem Automobilsektor, die bei Wagner einen Umsatzanteil von mehr als 50 Prozent ausmachen.

Immer schwierigere Rahmenbedingungen am Standort Schweiz für Aluminium-Druckguss. Die im internationalen Vergleich hohen Energie- und Lohnkosten sowie die gleichzeitig mangelnde Verfügbarkeit von Fachkräften stellen eine immer grössere Herausforderung dar. Dies gilt insbesondere für den Aluminium-Druckguss aufgrund der anspruchsvollen Technologie, den begrenzten Möglichkeiten zur weiteren Automatisierung und der besonderen Arbeitsbedingungen. Weiter hat die langfristige Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro in den vergangenen Jahren zu einer Margen-Erosion der grösstenteils in Euro verkauften Exportumsätze geführt.

Die Platzverhältnisse am Standort Waldstatt sind begrenzt. Durch die geplante Verlagerung des Aluminium-Druckgussbereichs würde Fläche frei, speziell für das Wachstum in den Bereichen Hybride Lösungen, Thermoplast-Spritzguss und CNC-Bearbeitung, in denen Wagner ihre Wachstumsstrategie konsequent fortsetzen will.

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Langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Wagner-Gruppe stärken

Silvan Halter, CEO und Co-Eigentümer der Wagner AG, erklärt: «Wir bedauern die geplanten einschneidenden Massnahmen sehr, sind aber überzeugt, damit die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Wagner-Gruppe zu stärken. Zwar beabsichtigen wir, in Waldstatt Stellen abzubauen, wollen aber gleichzeitig die Basis für Wachstum in den in der Schweiz zukunftsträchtigen Kernbereichen bilden. Wir sind bestrebt, den geplanten Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Wir offerieren auf freiwilliger Basis für die betroffenen Mitarbeiter Sozialplanleistungen und können zudem die Auswirkungen durch die Umsetzung der Massnahmen über bis zu zehn Monate reduzieren.»

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