Vom Bundesverwaltungsgericht zum Schreinerverband
Text: Ralph Dietsche
Per 1. Dezember hat die 49-jährige Sabina Hollenstein-D’Alessio aus Goldach die Leitung der Geschäftsstelle des Schreinerverband Kanton St.Gallen übernommen. Vor ihrem Engagement bei den Schreinern war sie am Bundesverwaltungsgericht St.Gallen als Leiterin Zentrale Kanzlei tätig und arbeitete in Digitalisierungsprojekten mit.
Ihre Grundausbildung schloss sie als kaufmännische Angestellte ab, arbeitete unter anderem in einem Sanitär-Ingenieur-Büro, als Personalberaterin sowie als Geschäftsleitungs-Assistentin beim Expertenverband für Wirtschaftsprüfung, Steuern und Treuhand. Sabina Hollenstein-D’Alessio bringt eine breite Erfahrung als Lehrmeisterin von kaufmännischen Lernenden sowie in der Führung von Teams mit.
«Meine neue Aufgabe vereint meine bisherigen Tätigkeiten. Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit den Schreinerinnen und Schreinern», sagt Sabina Hollenstein-D’Alessio. Einen direkten Bezug zum Schreinerberuf hat die neue Geschäftsleiterin nicht. Ausser, dass ihre Schwiegertochter den Beruf der Schreinerin erlernte.
«Ich schätze aber die offene und direkte Art der Handwerker und bin überzeugt, den Schreinerverband zusammen mit dem Vorstand und den Mitgliedern weiterentwickeln zu können», sagt Sabina Hollenstein-D’Alessio.
Martin Hälg geht in Pension
Martin Hälg, der Vorgänger von Sabina Hollenstein-D’Alessio, arbeitet die neue Geschäftsführerin in den nächsten Wochen noch in ihre Aufgaben ein und verabschiedet sich danach mit 67 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Das Verbandssekretariat führte er während den letzten 20 Jahren.
Anfangs neben der Führung seiner Ein-Mann-Schreinerei auf Mandatsbasis, danach als Angestellter des Schreinerverband Kanton St.Gallen. «Bei mir liefen alle Fäden zusammen. Egal ob es die Berufsschule, das Kurswesen oder die Verbandsarbeit betraf», erklärt Martin Hälg.
Zu Spitzenzeiten erledigte er die Personaladministration von 27 Angestellten, führte drei Buchhaltungen, organisierte die Vorstandssitzungen, Versammlungen und Verbandsanlässe sowie die Messeauftritte an der Berufs- und Weiterbildungsmesse OBA in St.Gallen, war Nebenexperte bei den Lehrabschlussprüfungen und sprang nötigenfalls als Kursleiter ein.
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Zufrieden mit Karriereverlauf
Die Arbeit hat dem scheidenden Geschäftsführer Martin Hälg bis zum Schluss gefallen. Deshalb entschied er sich über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten. «Martin hatte stets den Gesamtüberblick über alle Themen der Schreiner, wusste über alles Bescheid und war für uns eine tragende Stütze», lobt ihn Verbandspräsident Ferdinand Riederer.
Ganz auf die Dienste von Martin Hälg muss der Verband allerdings in Zukunft nicht verzichten. «Solange es gewünscht ist, werde ich mich noch als Experte zur Verfügung stellen sowie den Auftritt an der OBA organisieren», sagt Martin Hälg mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Einen Teil der neu gewonnen Freizeit wird er künftig vermehrt in seiner eigenen Werkstatt in St.Gallen verbringen.
Zudem präsidiert er den katholischen Pfarreirat im Heiligkreuz, die Musikgesellschaft St.Gallen Ost und ist aktives Mitglied im Schützenverein. Die Arbeit wird ihm also auch in der Pension nicht ausgehen.