«Verantwortung, Respekt und Leidenschaft»

Text: Christof Lampart
Daniela Burger, erzählen Sie uns ein wenig über Ihre Ausbildung: Kommen Sie aus der Pflege oder sind Sie eine Quereinsteigerin?
Ich habe ursprünglich Pflegefachfrau gelernt. Mein Herz schlägt also definitiv für die Pflege. Aber es hat mich auch immer schon interessiert, wie ein Betrieb funktioniert. Daher habe ich nach meiner Lehre noch Betriebswirtschaft an der Fachhochschule St. Gallen studiert. Pflegerinnen und Betriebswirtschafter haben oft unterschiedliche Herangehensweisen und Ziele. Diese einander näherzubringen, Verständnis für die Sichtweise des «Anderen» zu ermöglichen, ist ein Ziel von mir.
Warum haben Sie sich als Geschäftsführerin der Tertianum Rosenau beworben?
Ich möchte gerne etwas in der Pflegelandschaft verändern und habe festgestellt, dass Veränderung zwar an der Basis passiert, der Grundstein, der eine Entwicklung möglich macht, muss aber auf der Ebene der Geschäftsführung gelegt werden.
Sie haben anfangs Januar 2023 Ihre Arbeit bei der Tertianum Rosenau in Bazenheid angetreten. Was sind Ihre ersten Eindrücke vom neuen Arbeitsort?
Ich wurde sehr offen und herzlich von den Mitarbeitern als auch von den Gästen empfangen. Bis jetzt habe ich nur Mitarbeiter getroffen, die wirklich gerne in der Rosenau arbeiten und mit Begeisterung ihren Job machen.
Welchen Zielen wollen Sie bei der Weiterentwicklung der Tertianum Rosenau Ihr besonderes Augenmerk widmen?
Mein besonderes Augenmerk liegt primär auf der Mitarbeitergewinnung und -bindung. Wie Sie sicher wissen, ist der Fachkräftemangel ein stark prägendes Thema im Gesundheitswesen. Mir ist es wichtig, dass die Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen, sich wertgeschätzt fühlen, aktiv an der Unternehmensentwicklung ihren Teil beitragen und sich persönlich entwickeln können und dürfen. Die Arbeit in einem Pflegeheim ist absolut austauschbar. Was wir aber ändern können, ist das Umfeld, in dem diese Arbeit stattfindet.
Ausserdem möchte ich die Umgebung, also die Gemeinden, vermehrt ins Heimleben einbinden. Das erreichen wir durch verschiedene öffentliche Veranstaltungen, die wir zu relevanten Themen wie Trauer, Umgang mit Demenz oder Bewegung im Alter durchführen werden. Auch sind wir Mitglied im Verein Zeitgut und erhalten so immer wieder wertvolle freiwillige Unterstützung und somit Abwechslung für unsere Gäste.
Dem Thema Bewegung kann nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sowohl präventiv für unsere Gäste als auch zur Steigerung des Wohlbefindens unserer Mitarbeiter werden wir die eine oder andere interessante Gelegenheit schaffen. Der Höhepunkt dazu wird dann sicher wieder der Bewegungstag im Herbst sein. Lässig ist, dass das Tertianum mit dem Projekt move! ebenfalls den Fokus auf Bewegung im Jahr 2023 setzt. Da erhoffen wir uns auch den ein oder anderen Input beziehungsweise die Unterstützung des Konzerns.
Wie gedenken Sie das Alters- und Pflegezentrum Tertianum Rosenau zu führen?
Meine Art zu führen, basiert auf Verantwortung, Respekt und Leidenschaft. Dabei bin ich der Überzeugung, dass die Übernahme von Verantwortung stark gekoppelt ist an Vertrauen und an die Möglichkeit der Mitgestaltung. Ich erachte es wichtig, dass man seinem Gegenüber respektvoll begegnet, was sich oft auch in kleinen Gesten zeigt. Und man sollte vorleben, was man sich von anderen wünscht. Ganz zentral für mich ist die Leidenschaft, denn sie ermöglicht es mir, dass ich immer wieder Begeisterung für meinen Job aufbringe und andere dadurch «anzustecken» vermag.