Thurgauer KMU realisiert neues Leichtbauverfahren

Bremskeile verhindern, dass Flugzeuge an den Docks aus ihrer Parkposition wegrollen. Werden diese sogenannten «Chocks» aus Faserverbund gefertigt, eröffnen sich neue Vorzüge. Die Bremskeile sind markant leichter als Hartgummi oder Blechkonstruktionen, sie verklemmen nicht und halten trotzdem Flugzeuge mit einem Startgewicht von bis zu 350 Tonnen in Position.
Verfahren industrialisiert
An der Swiss Plastics Expo vom 21. bis 23. Januar in Luzern hat das neue, patentierte Produkt den Publikumspreis gewonnen. Darüber freuen sich besonders Christoph und Dominik Nägeli (Bild), Geschäftsleitungsmitglieder der Nägeli Swiss AG in Güttingen. Das Unternehmen, das bereits seit Mitte der 80er-Jahre Bauteile aus Faserverbund herstellt, hat den industriellen Prozess für den neuen Leichtbau-Chock entwickelt.
Eine erste Bestellung für eine Nullserie von 50 Leichtbau-Bremskeilen liegt vor. In einem speziell entwickelten Verfahren werden Chips aus Polyamid-Kunststoff und Kohlenstofffasern zu Strukturbauteilen verpresst. «Komplexe Bauteile können in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden», erläutert Christoph Nägeli, das heisst präzise Gewindeabformungen, passgenaue Präzisionsbohrungen, integrierte Verbindungselemente oder Wandstärkensprünge zum Beispiel in Form von Rippen.