Ostschweiz von Manor-Restrukturierung nicht betroffen
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«Der Wandel im Detailhandel schreitet weiter zügig voran. Digitalisierung bedeutet Chance und Herausforderung gleichermassen. Um bei der Verlagerung vom stationären Geschäft ins Online-Geschäft Schritt zu halten, müssen wir unsere laufende Transformation weiter vorantreiben und konsequent in die Digitalisierung investieren», so Manor-CEO Jérôme Gilg. Damit die in der Strategie definierten Omnichannel-Dienstleistungen weiter ausgebaut werden können, wird das Unternehmen alleine im Digital- und IT Infrastruktur Bereich dieses Jahr über 30 neue Stellen schaffen. Manor hat bereits ein neues Kassen- und ERP Warenwirtschaftssystem eingeführt und dafür insgesamt 50 Millionen Franken investiert.
Um die Mittel für den Transformationsprozess bereitzustellen und gleichzeitig neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschliessen, hat Manor das Filialnetz sorgfältig analysiert. Frequenz, Umsatzentwicklung, Konkurrenzsituation sowie Lage wurden dem Marktpotenzial und den notwendigen Sachinvestitionen gegenübergestellt. In der Folge kam die Geschäftsleitung in enger Absprache mit dem Verwaltungsrat zum Schluss, für die Supermärkte in Liestal und Delémont eine Nachfolgelösung zu suchen.
Die Bereiche Supermärkte und Restaurants bleiben weiterhin ein wichtiges Standbein von Manor. In diesem Jahr wird das Unternehmen erneut 15 Millionen Franken in bestehenden Supermärkten wie Morges, Lausanne, Siders, Sitten und Vevey investieren. Zudem sollen in den kommenden Jahren neue Verkaufsstandorte im Bereich Gastronomie und Convenience entstehen.
«Speziell in unseren Supermärkten müssen wir eine gewisse kritische Grösse erreichen, damit wir diese ohne Abstriche an unsere Qualitätsansprüche profitabel betreiben können», begründet Gilg. «Unsere Kunden schätzen etwa unsere bedienten Käse-, Fisch- und Fleischtheken. Da machen wir keine Abstriche. Die heute kommunizierten Einschnitte werden helfen, die Profitabilität zu verbessern. Wir müssen all unsere Anstrengungen auf Wachstum ausrichten und dabei die Kosten nicht aus den Augen verlieren.»
Das Warenhaus in Bachenbülach wird geschlossen, weil die Besucherfrequenz im Industriegebiet von Bülach unzureichend ist, um den Standort langfristig wirtschaftlich betrieben zu können. Hinzu kommt, dass Manor durch die unfreiwillige Schliessung des Flagship an der Zürcher Bahnhofstrasse in diesem Jahr eine beträchtliche finanzielle Einbusse kompensieren muss. Die Schliessung in Bachenbülach erfolgt Ende April 2020. Von dem Entscheid sind 27 Mitarbeiter betroffen. Manor setzt alles daran, dass die Betroffenen innerhalb der Manor-Gruppe oder auf dem regionalen Arbeitsmarkt eine Weiterbeschäftigung finden werden. Ein Sozialplan wird erarbeitet.
Vor zwei Jahren hat Manor damit begonnen, einzelne Warenhäuser in einem Verbund zusammenzuschliessen. Ende Januar werden die 60 Manor Warenhäuser in 28 Verkaufseinheiten gebündelt, die jeweils von einem Store Director geführt werden. Dieses Konzept hat sich in der Praxis bewährt und wird nun flächendeckend ausgerollt. Dementsprechend wird die Führungsstruktur im Warenhaus-Bereich vereinfacht und an die zukünftigen Anforderungen eines Omnichannel Warenhauses ausgerichtet. Diese Reorganisation betrifft ein Dutzend Warenhausdirektoren und rund 40 weitere Angestellte.
Die Manor AG mit Hauptsitz in Basel ist Schweizer Marktführerin im Sektor Warenhäuser mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent. Das in allen Landesteilen vertretene Unternehmen – in der Ostschweiz in Haag, Heerbrugg, Kreuzlingen, Rapperswil (Bild), Rickenbach b. Wil, Sargans, St.Gallen und Wattwil – beschäftigt rund 9500 Mitarbeiter und bildet aktuell 380 Lehrlinge aus. Zur Manor-Gruppe gehören 60 Warenhäuser, 31 Food-Supermärkte und 28 Restaurants.