Thurgau

Noch mehr Ressourcen schonen im Thurgau

Noch mehr Ressourcen schonen im Thurgau
Regierungsrat Dominik Diezi forderte Industrie und (Bau-)Gewerbe dazu auf, die Stoffkreisläufe noch besser zu schliessen. Zum Beispiel, indem viel mehr Materialien bei einem Bau direkt wiederverwendet («Re-use») würden
Lesezeit: 2 Minuten

Kreislaufwirtschaft hat in den letzten Jahren in vielen Branchen vermehrt an Bedeutung gewonnen. Auch im Bauwesen hat sich einiges getan. Und doch könnte im Thurgau noch mehr gehen, wie eine Fachtagung in Weinfelden zeigte.

Text: Christof Lampart

Die gut besuchte Fachtagung «Vom Recycling-Baustoff zur Kreislaufwirtschaft» wurde am 12. September im «Thurgauerhof» in Weinfelden gemeinsam vom Amt für Umwelt des Kantons Thurgau, dem Thurgauischen Baumeister-Verband, dem Verband Thurgauer Kieswerke und dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein Sektion Thurgau organisiert.

Kanton will «Re-use» fördern

Auch dabei war der Chef des kantonalen Departements für Bau und Umwelt, Regierungsrat Dominik Diezi. Er freute sich, dass Rückbaumaterial heute in einem immer grösseren Masse in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werde. Die Rückführung der Wertstoffe in eine zirkuläre Wirtschaft sei von grosser Wichtigkeit und werde vom Kanton Thurgau gefördert.

Selbstredend könne die Bauwirtschaft nicht auf Primärbaustoffe verzichten, aber der haushälterische Umgang mit Ressourcen, sei ein Weg, den der Kanton Thurgau aktiv weiter beschreiten werde, indem er auch zukünftig seine Bauprojekte entsprechend ausschreiben werde.

Sich aufs Experiment «Re-use» einlassen

Der Thurgau habe seine Vorbildfunktion als Bauherr wahrgenommen. Nun müssten aber auch die Stoffkreisläufe in Gewerbe und Industrie besser er- und geschlossen werden, forderte Diezi. Denn Kreislaufwirtschaft bedeute weit mehr als nur das Recycling von Baustoffen, so Diezi, und erwähnte dabei die Wiederverwendung («Re-use») von ganzen Einheiten und Bauteilen. «So brauchen wir weniger Energie, weil die graue Energie in den Gebäuden erhalten bleibt», führte der Regierungsrat aus, und zeigte sich «zuversichtlich, dass die Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft weiter an Fahrt aufnehmen wird».

Dem pflichtete Gabriele Bühler, Projektleiterin bei den SBB bei, die anhand eines internen Bauprojektes, der Werkstadt Zürich, aufzeigte, um was es bei «Re-use» geht. «Das Re-Use ist eine andere Art von Architektur. Man ergänzt mit dem, was man hat, und kann nicht im Vorhinein sagen, wie etwas am Ende aussehen wird», so Gabriele Bühler.

So wurden beispielsweise für die Werkstadt Zürich zwölf Kilometer gebrauchte Schienen als Tragwerk verwendet, was Bühler nicht erstaunt, denn Stahl sei ein super Material fürs Re-use. Und bei dem gehe es «in erster Linie nicht einmal ums Sparen, sondern um den Ansatz, dass man etwas umnutzen und erhalten kann», so Gabriele Bühler.

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Recyclingbeton kann praktisch alles

Der Chef des kantonalen Amt für Umwelt, Martin Eugster, erklärte, dass sich in den letzten Jahren zwar einiges in Sachen Kreislaufwirtschaft in der Baubranche getan habe, doch gebe es noch viel zu tun. Denn nach wie vor «müssen 13 Prozent des Rückbaumaterials deponiert werden und die Baustoffe bestehen nach wie vor zu zwei Drittel aus Primärmaterial», so Eugster.

Die Ziele für ihn sind klar: «Wir müssen die Stoffkreisläufe schliessen und zur Schonung der natürlichen Ressourcen, den Deponien und den Kiesgruben, beitragen», erklärte Martin Eugster. Dabei wünschte er sich, dass bei Architekten und Planern ein Umdenken stattfände. Denn Recyclingbeton sei heute ein Baustoff, der praktisch alles könne.

«Recyclingbeton wird vor allem heute im Tiefbau eingesetzt, aber eigentlich sollte man die Recyclingmaterialien im Hochbau einsetzt», so Eugster.

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