Mowag soll «Duros» warten – Garagisten gehen leer aus

Mowag soll «Duros» warten – Garagisten gehen leer aus
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In der ganzen Schweiz haben Werkstattbesitzer investiert und zusätzliche Mechaniker eingestellt, um die Duro der Schweizer Armee warten zu dürfen. Diesen lukrativen Auftrag sind sie nun los – gewartet werden die Laster von der Mowag in Kreuzlingen. Doch die Thurgauer reichen den Auftrag an die schwedische Scania weiter.

Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport nehme 120 Schweizer Garagisten wichtige Aufträge weg, schreibt der «Blick». Dabei geht es um die jährlich wiederkehrenden Servicearbeiten an den 2220 Armeelastwagen vom Typ Duro. Der Gesamtauftrag hatte in den letzten zehn Jahren ein Volumen von 40 Millionen Franken.

Das VBS habe die Aufträge unter der Hand der Panzerfabrik Mowag mit Sitz in Kreuzlingen zugeschanzt, die zum amerikanischen Rüstungskonzern General Dynamics gehört, so der Blick. Die Mowag reicht die Aufträge in einem «intransparenten Verfahren» dem schwedischen Fahrzeugbauer Scania weiter, wie die «Sonntags-Zeitung» berichtet.

Vor drei Jahren hatten die Duros schon einmal für einen Skandal gesorgt: Das VBS hatte beschlossen, die 20-jährigen Kleinlaster für 200'000 Franken pro Stück zu modernisieren. Schon diesen Auftrag im Umfang einer halben Milliarde Franken hatte die Mowag bekommen, die seit 2003 zum amerikanischen Rüstungskonzern General Dynamics gehört.

Das VBS rechtfertigte die Vergabe damals unter anderem damit, dass die Panzerfabrik an viele Schweizer Firmen Unteraufträge verteilen werde. Das Parlament hat das Geschäft wegen dieses Versprechens gutgeheissen. Das ist nun offenbar nicht passiert, so der Blick: Die Hebebühnen von 120 Garagisten bleiben leer. Die Mowag wollte sich gegenüber der «Sonntags-Zeitung» nicht äussern.