St.Gallen

Lausanne Jardins zeigt OST-Bachelorarbeiten

Lausanne Jardins zeigt OST-Bachelorarbeiten
Die Gartenstruktur im Projekt «Rives oubliées» erinnert an die Flusstruktur des Flon. Bild: Michael Hartwell
Lesezeit: 3 Minuten

Bis am 5. Oktober 2024 laden rund 40 Gärten zu einem Ausflug an die Ufer des Genfersees ein. Unter dem Motto «Zwischen dem Wasser und uns» will Lausanne Jardins die Wahrnehmung des Wassers in der Stadt sowie unser Verhältnis zu dieser grundlegenden Ressource verändern. Auch der Bachelor-Studiengang Landschaftsarchitektur der OST ist mit zwei Projekten an dieser internationalen Gartenausstellung vertreten.

Text: PD

Wasser prägt unsere Städte. Das Herstellen dieser Verbindung zwischen der Stadt, ihren Flüssen, ihrem Grund und Boden, ihrer Vegetation und ihrem See zeigt, wie das Wasser – gemäss dem Ansatz einer «Schwammstadt» – eine Schlüsselrolle angesichts der klimatischen Veränderungen spielen kann, indem es die Lebensbedingungen, die Biodiversität in der Stadt und das Wohlergehen der Einwohner verbessert. Diese Vorgehensweise hinterfragt auch den Zusammenhang zwischen der Stadt, ihren städtischen Flüssen und ihrem See.

Lausanne Jardins 2024 hat zum Ziel, unsere Beziehung zu dieser Ressource zu verändern und aufzuzeigen, welch zahlreichen Dienste sie uns leistet: vom Trinkwasser bis zum Wasser als Transportweg, als Freizeitstätte und Ort der Erfrischung, als artenreiches Biotop, Energiequelle und so weiter. Durch eine intelligente Herangehensweise an das Thema Wasser in der Stadt können Synergien zwischen diesen Funktionen entstehen.

Die Ausgabe von Lausanne Jardins im Jahr 2024 findet erstmals entlang den innerstädtischen Ufern des Genfersees statt. Die Wegführung erstreckt sich über sechs Kilometer zwischen den beiden Flüssen, welche die Stadt säumen, nämlich die Vuachère im Osten und die Chamberonne im Westen.

«Sechs Projekte aus dem Entwurfsmodul im 6. Semester des Bachelor-Studiengangs Landschaftsarchitektur haben wir für die internationale Gartenausstellung ‹Lausanne Jardins› eingereicht. Zwei wurden ausgewählt und kamen zur Ausführung», sagt Andrea Cejka, Professorin am ILF Institut für Landschaft und Freiraum der OST – Ostschweizer Fachhochschule.

Flusslandschaft als Gestaltungselement

Das erste Projekt «Rives oubliées» stammt von Noëlle Bollinger – sie beschreibt ihr Projekt wie folgt: «Heute mündet der Flon westlich der Pyramiden von Vidy in den See unterhalb der Wiese. Da der Fluss in der Zwischenzeit kanalisiert ist, bleibt nichts mehr von diesem früheren Gewässer, das die Landschaft geprägt hat.

Und wenn der Flon in anderer Form wieder zum Vorschein käme?

Voller Leben erblüht die Mündung des Flusses vor unseren Augen mit grossen Grasbüscheln, die sich mit der Jahreszeit verändern. Man kann dort eintauchen, schwimmen oder sich einfach nur vom Geräusch ihrer Blumenwellen einlullen lassen. Die Erinnerung an die Ufer des Flon ist wieder erwacht, und der Fluss verleiht dem Raum neue Dynamik.»

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Andrea Cejka
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Kleine Boote zum Verweilen

Das zweite Projekt trägt den Namen «Bateaux de-ci, de-là». Siân Sprenger schreibt dazu: «Vor 60 Jahren war dort noch Wasser, wo sich heute die Menschen am Ufer des Sees in Vidy tummeln. Kleine Boote schaukelten je nach Wellengang hin und her, festgebunden an Bojen oder still übers Wasser gleitend.

Heute finden sich am gleichen Platz Wiese, Asphalt oder Kies. Das natürliche Ufer ist verschwunden und mit ihm die Geschichten von Booten, die durch dieses Wasser fuhren. In Erinnerung an dieses nicht mehr vorhandene Wasser findet sich heute an diesem Ort eine Flotte von kleinen Holzbötchen, die an Betonbojen befestigt sind und die Möglichkeit bieten, sich niederzusetzen, sich auszustrecken oder zu spielen. Und wer weiss, welche Geschichten auf und um diese kleinen Schiffe in diesem Sommer entstehen?»

Beide Bachelorarbeiten wurden an der OST von Andrea Cejka, Markus Huber und Roger Aeschbach betreut.

Der Rundgang von Lausanne Jardins ist bis zum 5. Oktober rund um die Uhr kostenfrei zugänglich. Vier geschichtsträchtige Rundwege können jeden Samstag und Sonntag bei Führungen ohne Voranmeldung entdeckt werden.

Im Lauf des Sommers werden zahlreiche Aktivitäten angeboten: Workshops, die zur Entdeckung der Artenvielfalt vor Ort einladen, wie etwa beim Fluss Chamberonne, Spaziergänge, bei denen die Geschichte verborgener Wasserläufe geschildert wird oder die die Herausforderungen der Wasseraufbereitung thematisieren, Ausflüge mit Tauchermaske und Schnorchel, um die Unterwasserflora zu entdecken.

Weitere Informationen: lausannejardins.ch

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