Kantonaler Gewerbeverband St.Gallen sagt einmal Ja und einmal Nein
Text: PD
Ja zur BVG-Reform
Heute arbeiten immer mehr Leute Teilzeit oder haben mehrere Arbeitgeber. Aufgrund der Eintrittsschwelle und des Koordinationsabzuges der beruflichen Vorsorge sind Teilzeitarbeitende oder Personen mit tiefem Einkommen finanziell ungenügend abgesichert für das Pensionsalter. Die berufliche Vorsorge muss sich dem Wandel der Zeit und den veränderten Arbeitsmodellen anpassen und deshalb modernisiert werden.
Mit einer Senkung der Schwelle und des Abzuges kann diesem Umstand begegnet werden. Rund 100'000 Einkommen, vorwiegend von Frauen, wären mit der BVG-Reform neu versichert. Weil unsere Bevölkerung zudem im Schnitt immer älter wird und somit über eine längere Zeit eine Rente bezieht, muss die berufliche Vorsorge zunehmend querfinanziert werden. Das Gewerbe ist überzeugt, dass die Reform eine gute Gelegenheit ist, das bestehende Rentensystem zu überarbeiten und eine zukunftsorientierte Lösung einzuführen, die ausserdem das bewährte Schweizer 3-Säulen-System langfristig sichert.
Die Präsidentenkonferenz des Kantonalen Gewerbeverbandes SG (KGV) hat die JA-Parole gefasst. Denn durch die Reform werden vor allem die KMU vor steigenden Kosten geschützt und die Altersvorsorge für die jüngeren Generationen gesichert.
Nein zur Biodiversitätsinitiative
Die Biodiversitätsinitiative geht für den KGV zu weit. Sie will grosse Teile unseres Landes unantastbar machen, was die Energie- und Lebensmittelproduktion, die Nutzung des Waldes und des ländlichen Raums für den Tourismus stark einschränken und das Bauen verteuern würde. Die einheimische Versorgung würde geschwächt und die Importe von Energie, Essen und Holz nähmen zu. Aus Sicht des einheimischen Gewerbes ist eine erhöhte Abhängigkeit vom Ausland zu vermeiden.
Biologische Vielfalt ist wichtig und soll gefördert werden, jedoch sind die Grundlagen dank der Strategie Biodiversität des Bundes und dem dazugehörigen Aktionsplan bereits vorhanden. Der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen ist daher klar gegen die Biodiversitätsinitiative und empfiehlt den Stimmberechtigten, diese abzulehnen.