St.Gallen

Erfolgreiches Comeback der «Immo Vision»

Erfolgreiches Comeback der «Immo Vision»
Claudia Marty und Thomas Stucki
Lesezeit: 3 Minuten

Die «Immo Vision» ist zurück: Über 200 Teilnehmer fanden den Weg zum neuen Impulsevent in der Ostschweiz. Auf sie warteten im Würth Haus Rorschach spannende Referate und eine interessante Podiumsdiskussion.

Text: stz.

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Der 21. August 2024 war der Tag eines grossen Comebacks: Nach fünf Jahren Pause fand erstmals wieder eine «Immo Vision» statt. Über 200 Teilnehmer folgten der Einladung zur neuen Plattform für die Immobilienwirtschaft im Würth Haus Rorschach. Organisiert wurde der Event vom SVIT Ostschweiz und dem Hauseigentümerverband des Kantons St. Gallen zusammen mit den Partnern St. Galler Kantonalbank und Würth Haus Rorschach.

Marco Salvi (Ökonom und Senior Fellow im Think tank Avenir Suisse), Thomas Stucki (Chief Investment Officer St. Galler Kantonalbank), Moderatorin Claudia Marty, Walter Locher (Präsident HEV Kanton St.Gallen) und Thomas Mesmer (Präsident SVIT Ostschweiz)
Marco Salvi (Ökonom und Senior Fellow im Think tank Avenir Suisse), Thomas Stucki (Chief Investment Officer St. Galler Kantonalbank), Moderatorin Claudia Marty, Walter Locher (Präsident HEV Kanton St.Gallen) und Thomas Mesmer (Präsident SVIT Ostschweiz)

Keine Rezession in Sicht

Den Auftakt der wiederbelebten Veranstaltung, die letztmals 2019 an der mittlerweile beerdigten Immo Messe in St. Gallen durchgeführt wurde, machte Thomas Stucki, Chief Investment Officer der St. Galler Kantonalbank. «Ist der Boom bei den Immobilien vorbei?» lautete der Titel seines Referates, den er gleich zu Beginn etwas anpasste. «Aufgrund der aktuellen Lage müsste es fast heissen: Ist die Baisse bei den Immobilien schon wieder vorbei?», so Stucki.

Zwar werde die Konjunktur schwächer, von einer Rezession sei man aber weit weg. Gefahr für die Schweizer Wirtschaft drohe dann, wenn in den USA etwas passiere. «Ich habe aber keine Angst, dass die amerikanische Wirtschaft in eine Rezession fällt», sagte Stucki.

Keine nationale Wohnungsnot

Rund um verschiedene Mythen beim Mieten ging es derweil im Vortrag «Zinsen, Zuwanderung, Zersiedelung: Wie zukunftsfähig ist der Schweizer Immobilienmarkt?» von Marco Salvi. Der Senior Fellow bei Avenir Suisse sprach unter anderem die vielfach von den Medien verbreitete Wohnungsnot in der Schweiz an. «Auf die Stadt Zürich mag das zutreffen. Wir haben aber keine Wohnungsnot auf nationaler Ebene», so Salvi.

Weiter führte er aus, dass das geringe Wohnungsangebot in der Schweiz primär mit dem Rückgang von Neubauten zusammenhänge. Der Grund dafür: «Es ist schwieriger geworden zu bauen.» In Genf dauere es beispielsweise von der Einreichung bis zur Bewilligung eines Baugesuches 500 Tage. Immerhin: In der Ostschweiz ist das Verfahren im Schnitt nach 127 Tagen abgeschlossen.

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Die Ostschweiz als attraktiver Wohnort

In der abschliessenden Podiumsdiskussion, durch die Moderatorin Claudia Marty führte, gaben sich neben Marco Salvi auch Thomas Mesmer, Präsident SVIT Ostschweiz, und Walter Locher, Präsident HEV Kanton St. Gallen, die Ehre. Wie attraktiv die Ostschweiz eigentlich zum Wohnen sei, wollte Marty zu Beginn wissen.

Für Thomas Mesmer gibt es nichts Besseres als die Ostschweiz: «Wir sind von St. Gallen aus in einer halben Stunde im Alpstein und noch schneller am Bodensee. Zudem harmoniert das Verhältnis zwischen Wohnen und Einkommen.»

Walter Locher gefällts ebenfalls in der Ostschweiz: «Es ist ein wunderbarer Ort, der dem Rest der Schweiz in nichts nachsteht. Aber als Wohnort ist die Stadt St.Gallen aus steuerlicher Sicht eher unattraktiv.»

Apropos Stadt St.Gallen: Auch die Abstimmung über den geplanten Autobahnanschluss am Güterbahnhof war Thema. Walter Locher erklärte, dass es bei der Abstimmung um weit mehr als um einen Autobahnanschluss gehe. Es gehe um die Grundsatzfrage, ob das Klima einen Strassenbau nicht mehr zulasse.

Verdichtetes Bauen als Nachhaltigkeitsmassnahme

Ebenfalls diskutiert wurde das Dauerthema Nachhaltigkeit. «Nachhaltigkeit im Immobiliensenktor bedeutet, dass eine Stockwerkeigentümerschaft weg vom Gas und hin zu PV-Anlagen und Erdsonden will. Sobald man ihnen aber die Kosten zeigt, ist es vorbei mit der Nachhaltigkeit», sagte Thomas Mesmer mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Für Marco Salvi hat Nachhaltigkeit insbesondere mit der richtigen Nutzung des Bodens zu tun. «Wenn wir nicht verdichtet bauen, sind wir nicht sehr nachhaltig.»

Gleicher Meinung war Walter Locher, der anführte, dass man mit einem möglichst geringen Ressourcenverbrauch eine optimale Situation schaffen müsse. «Und das bedeutet nun mal verdichtetes Bauen. Wenn jemand in der Kernzone nach Grünfläche verlangt, ist das nicht nachhaltig.»

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Die drei B

Im Anschluss gab es für die Teilnehmer die drei B: Bratwurst, Bürli und Bier. Dazu wurde intensives Networking betrieben und neue Kontakte geknüpft.

Matthias Hutter, Vorstandsmitglied SVIT Ostschweiz und innerhalb des Verbandes Verantwortlicher Anlässe, zeigte sich zufrieden mit dem Comeback der «Immo Vision»: «Mit über 200 Teilnehmern wurden unsere Erwartungen übertroffen. Zum guten Gelingen trugen natürlich auch die fachlich hochstehenden Referate bei. Wir freuen uns sehr, dass die Veranstaltung zurück im Ostschweizer Immobilienkalender ist.» 

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