Wirtschaftsjournalist Jens Korte zu Gast bei der Erfa-Gruppe Weinfelden
Text: Cello Rüegg
Im Moment ist die US-Wirtschaft erstaunlich robust. Seit 1969 war die Arbeitslosenquote bei einem Machtwechsel im Weissen Haus nie mehr so tief. Allein 2024 wurden über zwei Millionen neue Stellen geschaffen. Doch es gibt Herausforderungen, zum Beispiel auf dem Immobilienmarkt. Die Zinsen sind nach wie vor sehr hoch. Trotzdem verzichtet die US-Notenbank wohl auf eine Zinssenkung. Die Inflation steigt, das Leben in der grössten Volkswirtschaft der Welt ist sehr teuer geworden. Erhöht die Trump-Administration die Zölle, steigen auch die Lebenshaltungskosten. Tut sie das in den angedachten Dimensionen, wären die Zölle so hoch wie letztmals während des 2. Weltkriegs.
An den Aktienmärkten ist die Euphorie verflogen, die nach dem Wahlerfolg Trumps herrschte. Aktuell herrscht eher Skepsis. Das Gleiche gilt für die wichtigen Anleihenmärkte. Zudem steigt die Staatsverschuldung der USA laufend. Sie beträgt mittlerweile über 35 Billionen US-Dollar. Mit Blick auf die Zukunft wäre für den Staat eine Zinssenkung wichtig. So könnte er den Aufwand beim Schuldendienst – im Moment 2,5 Milliarden Dollar pro Tag – reduzieren.
In welche Richtung sich die Wirtschaft in den USA ab dem 20. Januar 2025 entwickelt, wird sich weisen. Ob beim Arbeitsmarkt, an der Wall Street, bei den Zinsen oder bei den Zöllen: Abwarten sei das Credo der Stunde, wie Jens Korte anmerkte.