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Säntis-Schwebebahn wird für 22 Millionen erneuert

Säntis-Schwebebahn wird für 22 Millionen erneuert
Die neuen Kabinen mit grossen Panoramafenstern bieten ein optimales Besuchererlebnis
Lesezeit: 3 Minuten

Die Säntis-Schwebebahn wird modernisiert und durch eine leistungsfähige Pendelbahn ersetzt. Das Projekt «Schwebebahn 2026» bringt technische Innovationen, mehr Komfort für die Gäste und eine verbesserte Windstabilität. Trotz erster Bauarbeiten im Jahr 2025 bleibt der Bahnbetrieb bis Ende April 2026 uneingeschränkt bestehen. Erste Fahrten mit der neuen Schwebebahn sind für den Spätherbst 2026 geplant, eine feierliche Eröffnung im Frühjahr 2027.

Text: PD/stz.

Die aktuelle Säntis-Schwebebahn wurde seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1974 kontinuierlich modernisiert. Im Nachgang zum Lawinenereignis von 2019 sah sich die Säntis Schwebebahn AG mit der Herausforderung konfrontiert, mittelfristig die Stütze 1 nicht nur zu ersetzen, sondern auch den Lawinenschutz zu verstärken.

Da die bestehende Bahn mittelfristig weitere Ersatzinvestitionen erfordert hätte, entschied sich der Verwaltungsrat sich für den Bau einer komplett neuen Bahn. Seit mehreren Jahren ist das Projektteam rund um Michael Wehrli, Leiter Technik und Infrastruktur, an der Planung des Generationenprojektes «Schwebebahn 2026».

Für die Umsetzung des Projekts hat der Verwaltungsrat eine Gesamtbausumme von rund 22 Millionen Franken genehmigt. Die Kosten für den Betriebsunterbruch sind dabei nicht berücksichtigt. Michael Auer, Verwaltungsratspräsident der Säntis-Schwebebahn AG, betont: «Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Projekt eine zukunftsweisende Lösung geschaffen haben – ein Projekt, das uns über Generationen Freude bereiten wird.»

Die bestehende Stütze 2 wird durch eine 43 Meter hohe Zwischenstütze ersetzt, die zusätzlich eine attraktive Gästeplattform für den Ein- und Ausstieg bietet
Die bestehende Stütze 2 wird durch eine 43 Meter hohe Zwischenstütze ersetzt, die zusätzlich eine attraktive Gästeplattform für den Ein- und Ausstieg bietet

Umfassende Modernisierung für mehr Komfort und Sicherheit

Die neue Bahn wird mit modernster Technik ausgestattet. Die erste Stütze wird durch die Erhöhung der Zwischenstütze und der erhöhten Seilspannung nicht mehr benötigt, wodurch der massive Lawinenschutz in diesem Bereich überflüssig wird. Die Landschaft wird dadurch aufgewertet.

Zudem werden alte Fundamente aus vergangenen Bahngenerationen rückgebaut und renaturiert. Die höhere Seilspannung und die grössere Pendelfreiheit wirken sich auch positiv auf die Windstabilität aus und sorgen für ein ruhigeres Fahrerlebnis. Eine neu geschaffene Aussichtsplattform im Bereich der heutigen «Stütze 2» macht einen Zwischenhalt noch attraktiver.  

Die neuen Kabinen bieten mit grossflächigen Panoramafenstern einen noch beeindruckenderen Ausblick. Sie sind etwas grösser als die Bisherigen, jedoch bleibt die Transportkapazität bei 85 Personen. Dies bedeutet mehr Komfort für die Fahrgäste. Die Kommunikation mit der Bergstation erfolgt über Lichtwellenleiter in den Tragseilen.

Dank einer neuartigen Technologie kann die Bahn bei extremen Wetterbedingungen in der Talstation «geparkt» werden, um die Verfügbarkeit zu erhöhen. Ein modernes, redundantes Antriebssystem sichert den Betrieb auch bei technischen Ausfällen.

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Bahnunterbruch im Sommer 2026

Die Bauarbeiten starten im Frühjahr 2025 mit Felsarbeiten, Verankerungen und ersten Fundamentarbeiten an der Zwischenstütze, ohne den regulären Bahnbetrieb zu beeinträchtigen.

Der eigentliche Unterbruch beginnt im Mai 2026 und dauert voraussichtlich bis in den Spätherbst. Während dieser Zeit bleibt die Bergstation für Gäste geschlossen. Wanderer können sich jedoch weiterhin in den umliegenden Berggasthäusern verpflegen.

Attraktive Alternativen und Sicherung der Arbeitsplätze

Die Säntis-Schwebebahn AG plant für den Sommer 2026 auf der Schwägalp ein vielseitiges Alternativangebot, um Besucher weiterhin anzuziehen. Dies ist eine zentrale Massnahme zur Sicherung der Arbeitsplätze der rund 220 Mitarbeiter. Zudem arbeitet die Säntis-Schwebebahn AG mit Partnerbetrieben zusammen, um für Angestellte temporäre Einsätze in anderen Unternehmen zu ermöglichen.

Geschäftsführer Jakob Gülünay betont: «Es ist uns wichtig, dass möglichst alle Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten können. Wir sind überzeugt, dass wir für alle eine gute Lösung finden, um das Jahr 2027 mit der ganzen Säntis-Familie starten zu können.»

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