St.Gallen

ASGO steckt Rahmen für weiteres Wachstum

ASGO steckt Rahmen für weiteres Wachstum
St.Gallen-West und Gossau-Ost (Bild: gossau24.ch)
Lesezeit: 3 Minuten

Der Verein Areal St.Gallen West-Gossau Ost (ASGO) hat vor Vertretern aus Wirtschaft und Verwaltung seine Teilkonzepte zu Siedlung, Verkehr und Freiraum vorgestellt. Sie prognostizieren die weitere Entwicklung des Areals und lancierten eine Testphase.

Text: pd

Am sogenannten ASGO-Echoraum haben über dreissig Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung teilgenommen. Mit dabei waren auch die beiden Städte Gossau und St.Gallen sowie die Gemeinde Gaiserwald, in denen das Areal liegt und Vertreter des Kantons St.Gallen.

Der Anlass fand im Rahmen der Entwicklungsplanung 2012-2023 statt, welche die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung schafft.

Steigende Attraktivität

Das Teilkonzept Siedlung basiert auf den heute im Areal bekannten Entwicklungsvorhaben und skizziert mögliche Nutzungen einzelner Gebiete. Rund um die beiden Bahnhöfe Gossau und St.Gallen Winkeln sowie der Achse nach Abtwil soll die Transformation zu einer dichten Misch-, Büro- und Dienstleistungsnutzung unterstützt werden.

Der Mittelbereich des Areals wird auch in Zukunft vorwiegend für Logistik- und Industrienutzungen interessant sein, handelt es sich dabei doch heute schon um einen Logistikstandort von nationaler Lage. Die heute bekannten Planungen rechnen zwischen 2025 und 2040 mit einem Bevölkerungswachstum von 14 Prozent (+ 850 Einwohnende) und einem Anstieg der Beschäftigten um 48 Prozent (+ 6000 Beschäftigte nach Vollzeitäquivalent).

Im Teilkonzept Verkehr sind die Auswirkungen des prognostizierten Wachstums auf das Verkehrsaufkommen und Lösungsansätze zu dessen Bewältigung beschrieben. Bei gleichbleibendem Mobilitätsverhalten nehmen die Bewegungen beim motorisierten Individualverkehr um 24 Prozent zu. Gleichzeitig verfügt das Strassennetz jedoch nur noch über eine Reserve von zehn Prozent.

«Ohne koordinierte Massnahmen in der Verkehrsbewirtschaftung ist nur eine sehr geringe weitere Siedlungsentwicklung möglich, was nicht im Interesse der Grundeigentümer liegt», meint ASGOGeschäftsführer Andreas Schläpfer.

Diese Einschätzung teilen mehrheitlich auch die Teilnehmer des Echoraums. Notwendig sind ein Mobilitätsmanagement für Unternehmen und Attraktivitätssteigerungen beim öffentlichen Verkehr, für Velofahrer und für Fussgänger.

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Pionierversuch zur Pendlermobilität

Aktuell wird im Rahmen eines Pilotprojekts unter Federführung von ASGO ein Strauss von Massnahmen definiert, der es den ansässigen Unternehmen erlaubt, die Mobilität mit Anreizen zu beeinflussen. Interessierte Mitarbeitende testen eine Mobilitäts-App, mit welcher sie ihr Pendlerverhalten optimieren können. Am Pilot nehmen mehrere Firmen sowie die Stadtverwaltung Gossau mit insgesamt 120 Personen teil.

Ziel ist, nach Abschluss des Pilots im Herbst dieses Jahres die App einem grösseren Kreis an Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Mit der Mobilitäts-App leistet ASGO Pionierarbeit.

Andreas Schläpfer: «Es ist ein Beispiel für das Wirken des Vereins ASGO. Gemeinsam zwischen den Grundeigentümern, den Unternehmen und der öffentlichen Hand werden Lösungen gesucht, um die weitere Arealentwicklung vorausschauend zu gestalten.»

Das gilt auch für die Freiraumgestaltung. Das Teilkonzept Freiraum zeigt, wie wichtig es ist, Landschaftselemente wie Bäche, Bäume oder Hecken zu integrieren und damit auch die Freiraum- und Aufenthaltsqualität zu steigern.

Im Hinblick auf künftige Veränderungen innerhalb des Gebiets geht es darum, jetzt Korridore einzuplanen, welche Platz für eine starke Biodiversität schaffen. Unter den Vertretern aus Wirtschaft und Verwaltung ist unbestritten, dass die Zukunftsfähigkeit des Areals auch von attraktiven Begegnungs- und Naherholungsräumen abhängt.

Gesamtkonzept bis Ende 2023

Die am Echoraum vorgestellten und diskutierten Teilkonzepte bilden die Grundlage für die Ausarbeitung des ASGO-Gesamtkonzepts. In einer nächsten Phase geht es nun um die thematische Vertiefung der einzelnen Aspekte, welche im Gesamtkonzept enthalten sein werden.

Dieses fasst die verschiedenen Disziplinen zusammen und wird bis Ende Jahr finalisiert. Das Gesamtkonzept seinerseits ist die Basis für das ASGO-Programm, welches 2024 vorliegen wird.

Dieses umfasst die Arbeitsschritte und Massnahmen sowie die notwendigen Entscheidungen, welche getroffen werden müssen, damit die Entwicklungsplanung erfolgreich realisiert werden kann.

Das ASGO-Programm ist gleichzeitig ein Drehbuch, das es allen Beteiligten ermöglicht, die nötigen Arbeiten in ihren Bereichen anzugehen und miteinander abzustimmen.

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