Acrevis: Höhere Zinsen unterstützen positive Entwicklung
Text: pd
Die Schweizerische Nationalbank hat ihren Leitzins innert eines Jahres um 2.5 Prozentpunkte angehoben. Diese Erhöhung von –0.75 % auf +1.75 % wirkte sich auf alle Geschäftsbereiche von Acrevis aus: Im Zinsengeschäft verbesserte sich der Zinsertrag auf den Ausleihungen, gleichzeitig stieg der Zinsaufwand. Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg um CHF 7.7 Mio. bzw. 36.3 % auf CHF 29.0 Mio.
Weil höhere Zinsen auch höhere Kreditrisiken mit sich bringen, hat Acrevis ihre Risikovorsorge weiter gestärkt, und zwar durch Wertberichtigungen von CHF 1.6 Mio. (plus CHF 1.3 Mio. gegenüber Vorjahresperiode) sowie höhere Aufwendungen für «Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Abschreibungen» und «Veränderungen von Rückstellungen und Verlusten» (plus CHF 0.8 Mio.).
Damit unterstreicht Acrevis ihr Festhalten an einem im Branchenvergleich tiefen Risikoappetit bei überdurchschnittlicher Risikovorsorge. Nicht zuletzt dank dieser risikobewussten, verantwortungsvollen und gegenüber allen Anspruchsgruppen langfristig orientierten Strategie blickt die Regionalbank mit ihren acht Standorten zwischen Bodensee und Zürichsee optimistisch in die Zukunft – trotz vielfältiger konjunktureller, marktorientierter und politischer Herausforderungen in unserem Umfeld.
Kerngesunde Bilanz und sehr erfreuliche Erfolgsrechnung
Die Bilanz weist weiterhin äusserst robuste Kennzahlen aus: Die Kapitalquote beträgt 18.2 % (18.1 % per Ende 2022), der Kundenausleihungsdeckungsgrad 94.1 % (96.3 % per Ende 2022).
Die Aktionäre von Acrevis dürfen sich über einen Reingewinn von CHF 13.9 Mio. freuen. Dies entspricht einem Plus von CHF 2.8 Mio. bzw. 25.4 % gegenüber dem Vorjahressemester, das noch von Negativzinsen geprägt gewesen war.
Der Geschäftserfolg beträgt CHF 16.2 Mio. (plus CHF 3.3 Mio. bzw. 25.1 %).
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Tiefere Kundenausleihungen, höhere Depotvolumen
Erstmals seit vielen Jahren waren die Kundenausleihungen im ersten Halbjahr 2023 rückläufig – die höheren Zinsen führten zu einem Anstieg der Amortisationen (Rückgang Brutto-Kundenausleihungen um CHF 42 Mio. bzw. 1.1 %).
Die Kreditrückzahlungen, kombiniert mit wieder vermehrt an den Finanzmärkten angelegten Kundengeldern, führten zu einer Reduktion der Bilanzsumme per 30. Juni 2023 um 2.4 % auf CHF 4.8 Mrd. Gleichzeitig liessen Umlagerungen von Konti in Depots die Depotvolumen ansteigen: Zusammen mit neuen Anlagegeldern (Net New Money) stiegen diese um 4.4 % auf CHF 5.2 Mrd. Die Assets under Management nahmen um 1.2 % auf CHF 9.1 Mrd. zu.
Das deutlich belebte Devisengeschäft liess den Erfolg aus dem Handelsgeschäft ansteigen (plus CHF 1.2 Mio. bzw. 54.6 % auf CHF 3.5 Mio.). Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hingegen sank aufgrund der Finanzmarktentwicklung um CHF 0.7 Mio. bzw. 5.5 % auf CHF 12.5 Mio.
Insgesamt wuchs der Bruttoertrag um CHF 7.1 Mio. auf CHF 44.7 Mio. (plus 18.8 % gegenüber dem ersten Semester 2022). Der Geschäftsaufwand hat sich demgegenüber unterproportional erhöht (plus CHF 3.0 Mio. bzw. 12.8 % auf CHF 26.6 Mio.).
Semesterbericht 2023 online: www.acrevis.ch/publikationen