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Abschaffung des Eigenmietwerts stärkt Wohneigentümer, belastet Baugewerbe

Abschaffung des Eigenmietwerts stärkt Wohneigentümer, belastet Baugewerbe
Wird die «Neidsteuer» endlich doch noch abgeschafft?
Lesezeit: 2 Minuten

Die Abschaffung des Eigenmietwerts kommt nach einer Analyse von Raiffeisen Schweiz den Wohneigentümern zugute. Das Baugewerbe hingegen müsste mit tieferen Umsätzen rechnen. Nach der Zustimmung des Bundesparlaments soll das Schweizer Volk im Laufe des Jahres über den Systemwechsel abstimmen.

Text: PD/stz.

Die zweitgrösste Schweizer Bankengruppe hat die geplante Abschaffung der Besteuerung des Eigenmietwerts bei selbst genutztem Wohneigentum untersucht. Das Bundesparlament hat in der Wintersession im Dezember 2024 den Systemwechsel bei der Wohneigentumsbesteuerung beschlossen. Nun hat das Volk an der Urne das letzte Wort.

Sollte die Vorlage angenommen werden, würden Wohneigentümer beim aktuellen tiefen Zinsniveau je nach Haushaltstyp erhebliche Steuerersparnisse erzielen, so Raiffeisen. Der Wohnkostenvorteil von Wohneigentum gegenüber der Miete nehme stetig zu und könnte im Jahresverlauf auf bis zu 30 Prozent steigen.

Die Bank erwartet, dass Wohneigentum im aktuellen Marktumfeld spürbar an finanzieller Attraktivität und folglich auch an Wert gewinnen würde. Allerdings könnten sanierungsbedürftige Eigenheime durch den Wegfall latenter Steuerabzüge an Wert verlieren.

«Zu den potenziellen Verlierern der Reform zählt auch das Baugewerbe», so Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz. «Dieses dürfte zwar in der Übergangsphase bis zum Inkrafttreten der Reform kurzfristig von vielen Last-Minute-Aufträgen profitieren, doch langfristig werden wegen des Wegfalls eines Grossteils der steuerlichen Unterhaltsabzüge weniger Mittel in die Sanierung von Wohngebäuden fliessen.»

Bleibe das aktuelle Zinsumfeld bestehen, hätte auch der Fiskus aufgrund der Reform auf Jahre hinaus mit Mindereinnahmen in Milliardenhöhe zu rechnen.

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