49 Bundes-Millionen für Agglomeration St.Gallen-Bodensee

Text: pd
Zu den bedeutendsten zählen die Verschiebung des Bahnhofs Bruggen, neue Bahnhofplätze in Gossau und Wittenbach, die beiden Veloschnellrouten von St.Gallen in den Westen der Stadt und nach Teufen sowie die Elektrifizierung der Buslinie 7 und 8 in der Stadt St.Gallen. Die Umsetzung erster Projekte beginnt ab 2024.
Die Trägerschaft des Agglomerationsprogramms – bestehend aus den drei Kantonen Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen und Thurgau und den 31 Agglomerationsgemeinden – reichte im Juni 2021 das Programm der 4. Generation (Umsetzungshorizont 2024-28) beim Bund zur Prüfung ein. Nun liegen die definitiven Prüfergebnisse vor. Der Bund wird sich an der 4. Generation mit 40% beteiligen, was rund 49 Millionen Franken entspricht. Von 2024 bis 2028 sollen über 80 Massnahmen mit einem Gesamtvolumen von 120 Millionen Franken umgesetzt werden.
Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee knüpft an die bisherigen Erfolge an und gehört damit weiterhin zu den erfolgreichsten Programmen schweizweit. «Dass wir mit unseren Programmen stets so gute Bewertungen erhalten, ist nicht zuletzt der sehr guten Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg zu verdanken.
Neu sind auch die Gemeinden Berg SG, Eggersriet und Untereggen Teil des Aggloprogramms und können von der Finanzierung profitieren», erläutert Maria Pappa, Stadtpräsidentin St.Gallen und Vorsitzende des Lenkungsausschusses des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee.
Voller Erfolg: Alle Infrastrukturmassnahmen werden mitfinanziert
Im Rahmen der Vernehmlassung hat die AGGLO St.Gallen-Bodensee beim Bund erfolgreich verschiedene Nachbesserungen im Prüfbericht beantragt und diese mit zusätzlichen Projektunterlagen untermauert. Das Projekt Veloschnellroute von der Lustmühle bis zur St.Galler Kantonsgrenze beim Riethüsli konnte so im A-Horizont gehalten werden, die Realisierung ist ab 2024 geplant.
«Wir freuen uns, dass nun alle von der AGGLO St.Gallen-Bodensee vorgeschlagenen Massnahmen im A-Horizont grünes Licht für die Umsetzung erhalten haben. Neben der Veloschnellroute Lustmühle stärken auch die Verschiebung des Bahnhofs Bruggen und die Bahnhofumgestaltungen Wittenbach und Gossau die Region nachhaltig», erläutert Tobias Winiger, Leiter Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee.
Auch interessant
Von den über 80 Massnahmen in der 4. Generation zählen zu den wichtigsten:
- Die Entwicklung des Gebietes Lerchenfeld. Der Bahnhof Bruggen wird in den Bereich des heutigen Bahnhofs Haggen verschoben. Der neue Bahnhof erhält optimale Zugänge und verbessert dadurch auch die Verbindung der nördlich und südlich gelegenen Quartiere.
- In Goldach, Rorschach und St.Gallen Winkeln werden wichtige Arealentwicklungen weiter vorangetrieben. Sie sind zentrale Bausteine für die Siedlungsentwicklung nach innen.
- Die Bahnhofplätze in Gossau und Wittenbach werden zu attraktiven Verkehrsdrehscheiben und Eingangstoren zu den Städten umgebaut. Dazu werden auch die Bushöfe neu gestaltet.
- Im Velonetz werden regionale Veloschnellverbindungen gestärkt. Dazu werden zwischen Teufen und der Stadt St.Gallen und zwischen dem Stadtzentrum und dem Westen von St.Gallen neue Verbindungen gebaut. Netz- und Sicherheitslücken im Fuss- und Velowegnetz werden behoben und dadurch wird ein direktes und sicheres Netz in der gesamten Agglomeration geschaffen.
- In der Stadt St.Gallen wird das Busnetz – Linie 7 und 8 – weiter elektrifiziert
- In Arbon, Flawil, Gossau und St.Gallen werden wichtige innerstädtische Frei- und Grünräume aufgewertet und so zu attraktiven Erholungsorten umgestaltet.
- Eine neue Parkierungsstrategie für Zentrums- und Agglomerationsgemeinden sorgt für mehr Effizienz im Verkehrssystem.
Bevor die Massnahmen der 4. Generation des Agglomerationsprogramms zur Umsetzung gelangen, wird das Bundesparlament die Freigabe der Mittel aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) voraussichtlich im Herbst 2023 beraten. In der Zwischenzeit laufen die Umsetzungen der ersten drei Generation des Agglomerationsprogramms weiter.
Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee ist ein Zukunftsbild der Region und setzt Strategien und Massnahmen in den Bereichen Landschaft, Siedlung und Verkehr um. Hauptziele sind die Förderung der Siedlungsentwicklung nach innen sowie eine darauf abgestimmte Weiterentwicklung des Verkehrssystems. Damit leistet das Agglomerationsprogramm einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität des Wirtschafts- und Wohnstandorts.
Drei Generationen von Agglomerationsprogrammen sind bisher in Umsetzung: Seit 2011 die erste Generation, seit 2015 die zweite und seit 2019 die dritte. Mit den ersten zwei Programmen wurden Projekte wie die S-Bahn St.Gallen, die Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen, die Entlastungsstrasse in Arbon (NLK) oder wichtige Massnahmen rund um die Bahnhöfe Rorschach, Goldach und Arnegg, sowie eine Vielzahl von Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs umgesetzt, weitere befinden sich in Realisierung. Und dies mit einer im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlichen Beteiligung des Bundes von 40% an den Investitionskosten. In der 3. Generation werden wichtige Infrastrukturmassnahmen wie der A1-Anschluss in Witen oder die Bushöfe in Amriswil, Flawil und Herisau realisiert und damit wichtige Impulse für die Siedlungsentwicklung nach innen geleistet. Die 4. Generation des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee wurde im Juni 2021 zur Prüfung beim Bund eingereicht. Der Prüfbericht liegt vor, die Umsetzung startet voraussichtlich 2024.
Die Trägerschaft des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee setzt sich aus den drei Kantonen Appenzell AR, St. Gallen und Thurgau und der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee zusammen. Die Geschäftsstelle der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee führt die Geschäfte des Agglomerationsprogramms.
Folgende 33 Gemeinden zählen zur Agglomeration St.Gallen-Bodensee: Andwil, Amriswil, Arbon, Berg, Degersheim (ab 5. Generation), Eggersriet, Egnach, Flawil, Gaiserwald, Goldach, Gossau, Hefenhofen, Heiden (ab 5. Generation), Herisau, Horn, Lutzenberg, Mörschwil, Rheineck, Roggwil, Romanshorn, Rorschach, Rorschacherberg, Salmsach, Speicher, Steinach, St.Gallen, Teufen, Thal, Tübach, Untereggen, Uttwil, Waldstatt und Wittenbach.
Einen Kurzfilm «Was ist ein Agglomerationsprogramm?» finden Sie hier: www.regio-stgallen.ch/agglomerationsprogramm