Unfälle und Krankheiten stetig reduziert

Gesundheit am Arbeitsplatz umfasst heute weit mehr als regelmässige Pausen oder kostenloses Trinkwasser. Besonders in Unternehmen, die hauptsächlich in der Produktion tätig sind, können gezielte Massnahmen entscheidend sein, um die Sicherheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern. Ein Beispiel dafür ist Stadler: Seit über 80 Jahren baut das Unternehmen mit Hauptsitz im thurgauischen Bussnang Züge, Trams, Metros und Lokomotiven und hat sich zu einem der weltweit führenden Hersteller von Schienenfahrzeugen entwickelt. Das Unternehmen lie-fert Fahrzeuge nach Europa, Nordamerika, Afrika und in den Nahen Osten.
Stadler ist in 25 Ländern mit 16 Produktions- und Komponentenwerken, fünf Engineering-Standorten und mehr als 80 Service-Standorten vertreten und beschäftigt rund 14’500 Menschen. Um deren Gesundheit zu fördern und Unfälle zu vermeiden, setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus präventiven Massnahmen und kontinuierlicher Weiterbildung. «Dazu gehören regelmässige Sicherheitsunterweisungen, Gesundheitschecks, eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und das Bereitstellen von Schutzausrüstung», sagt Fabio Bertuzzi, Leiter HR Division Components bei Stadler. Ebenso entscheidend sei eine gelebte Sicherheitskultur: «Wir fördern ein Bewusstsein, in dem unsere Mitarbeiter aktiv zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen.»
«Durch das strikte Einhalten der Massnahmen konnten wir die Krankheits- und Unfallzahlen deutlich reduzieren.»
Körperliche Belastung, Lärm und Maschinen
Ein grosser Teil der Mitarbeiter von Stadler ist in der Produktion an Standorten wie in der Schweiz, in Deutschland, Spanien, Polen und den USA tätig. Hier werden Schienenfahrzeuge entwickelt und gefertigt: von modernen Zügen bis zu individuellen Sonderlösungen. Ausserdem macht Stadler den Fahrzeugunterhalt für die Kunden und konzipiert präzise Signaltechnik-Lösungen, die für den sicheren und effizienten Betrieb der Fahrzeuge unerlässlich sind.
Doch wo mit schweren Geräten gearbeitet wird, gibt es auch gesundheitliche Risiken. Typische berufsbedingte Krankheiten und Unfälle bei Stadler sind Muskel-Skelett-Erkrankungen, lärmbedingte Schwerhörigkeit sowie kleinere Verletzungen durch den Umgang mit Maschinen. «Die Sicherheit der Angestellten hat für uns höchste Priorität», sagt Fabio Bertuzzi. «Deshalb setzen wir auch hier gezielt auf Prävention und umfassende Sicherheitsmassnahmen.»
Eine der wichtigsten Sicherheitsmassnahmen ist das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Dies sei für alle Mitarbeiter, die an den Maschinen arbeiten, obligatorisch, erklärt der Leiter HR Division Components.
Auch interessant
Sicherheitsvorschriften werden kontrolliert
Die Angestellten halten sich laut Fabio Bertuzzi sehr gut an die Sicherheitsvorschriften. «Sie zeigen ein hohes Engagement, wenn es um die Sicherheit am Arbeitsplatz geht», sagt er. Um die Vorgaben zu überprüfen, führt das Unternehmen regelmässig interne Untersuchungen, sogenannte Audits, durch, die auf der ISO 45001-Norm basieren. «Zudem bieten wir unseren Mitarbeitern gezielte Aus- und Weiterbildungen im Bereich Arbeitssicherheit an.»
Gelegentlich stellten sich auch Fragen zur Praxistauglichkeit einiger Vorschriften. «Aber es kommt höchst selten vor, dass Vorschriften als wenig sinnvoll erachtet werden. In diesen Fällen arbeiten wir eng mit externen Dienstleistern wie der SUVA und unseren Angestellten zusammen», fügt der Leiter HR Division Components an. Ziel sei es, praktikable Lösungen zu finden und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. «Durch das strikte Einhalten der Massnahmen konnten wir in den vergangenen Jahren die Zahl der Unfälle und Krankheitsfälle deutlich reduzieren.»
Weniger Burnout-Fälle
Die mentale Gesundheit spielt bei Stadler ebenfalls eine wichtige Rolle. «Das Bewusstsein für psychische Gesundheit ist in den vergangenen Jahren gesamtgesellschaftlich gestiegen und hat auch bei uns an Bedeutung gewonnen», sagt Fabio Bertuzzi.
Um frühzeitig auf mögliche psychische Auffälligkeiten reagieren zu können, werden die Führungskräfte bei Stadler geschult. «Diese Schulungen tragen bereits Früchte. Die Zahl der Burnout-Fälle ist gesunken und liegt insgesamt auf einem niedrigen Niveau. Das freut uns einerseits, bedeutet andererseits aber auch, dass wir in diesem Bereich weiter
sehr aufmerksam bleiben müssen.»
Text: Marion Loher
Text: zVg