Weniger Umsatz und Gewinn bei Migros Ostschweiz

Weniger Umsatz und Gewinn bei Migros Ostschweiz
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Die Migros Ostschweiz blickt auf ein anspruchsvolles Geschäftsjahr 2019 zurück. Die erzielten Umsätze lagen bei einem geringfügig tieferen Preisniveau mit 2,39 Milliarden Franken um 0,8 Prozent unter den Vorjahreswerten. Der Gewinn beträgt 29,4 Millionen Franken (minus 28,3 Prozent).

«Die Migros Ostschweiz hat im Jahr 2019 die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt, den Fokus auf ihr Kerngeschäft ausgerichtet und die Preise auf breiter Ebene gesenkt», schreibt die Migros Ostschweiz in der Mitteilung. Der Umsatz ging um 0,8 Prozent auf 2,39 Milliarden Franken zurück.

Supermarkt: Tiefere Preise über das ganze Sortiment

Die 111 Supermärkte, davon zwei neue Filialen in Matzingen und Kollbrunn, erzielten einen Umsatz von 1,80 Milliarden Frankenund damit rund 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies teilt die Genossenschaft mit. «Hauptgründe für diesen Umsatzrückgang waren der online wie stationär intensivere Wettbewerb, Umbauten von Standorten sowie breit angelegte Preissenkungen», schreibt Migros Ostschweiz. Unverändert grosser Beliebtheit erfreuen sich laut Migros regional und biologisch hergestellte Produkte.

Mit 256 Millionen Franken erhöhten sich die Umsätze der Produkte aus dem Programm «Aus der Region. Für die Region» um über 3 Prozent, die Umsätze von Bio-Produkten stiegen um 0,5 Prozent auf 168 Millionen Franken. Stark wachsend sei ausserdem die Nachfrage nach «Migros-Daily»-Produkten für den Sofortkonsum.

Fachmärkte: Wachstum dank SportXX und OBI

Die Fachmärkte erreichten einen Umsatz von 266,5 Millionen Franken, was einer Zunahme von 2.2 Prozent entspricht, so Migros Ostschweiz. «Dieses erfreuliche Ergebnis konnte trotz erneut rückläufiger Preise in den Fachmarktsortimenten – diese sanken um durchschnittlich 1,9 Prozent – erzielt werden»,hält Migros fest. Die Formate SportXX und OBI hätten wesentlich zur erfreulichen Entwicklung beigetragen.

Gastronomie: Attraktive neue Standorte
Weiterhin auf Wachstumskurs befindet sich die Sparte Gastronomie/Hotel, heisst es in der Mitteilung. Der Umsatz betrug 160,7 Millionen Franken und damit 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Hauptursachen für die Zunahme seien die Eröffnung von drei neuen Gemeinschaftsgastronomie-Standorten, das Wachstum der Chickeria-Restaurants sowie eine bessere Auslastung des Hotels Säntispark. Ausserdem wurden in Amriswil und St. Gallen zwei Migros-Restaurants und in Winterthur ein Take-Away nach einem Um- oder Neubau wiedereröffnet.

Die Freizeitanlagen der Migros Ostschweiz konnten 2019 mehr Kundinnen und Kunden anziehen und ihren Umsatz um 3,6 Prozent auf 44,9 Millionen Franken steigern, schreibt Migros. Insbesondere die Bäderwelt im Säntispark sowie die MFIT-Trainingszentren mit drei neuen Standorten hätten zu diesem erfreulichen Ergebnis beigetragen.

Stabile Margen und Kosten, tieferer EBIT und Gewinn
Die Handelsmargen waren stabil und konnten auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, schreibt Migros. Auch die Betriebskosten hätten sich gegenüber dem Vorjahr nur marginal erhöht. Der EBIT betrug 25,4 Millionen Franken und damit 39,1 Prozent weniger als 2018. Der Gewinn fiel mit 29,4 Millionen Franken um 28,3 Prozent tiefer aus als im Vorjahr.

Die Investitionen von 149,6 Millionen Franken konnten laut Migros vollständig aus dem Cash-Flow finanziert werden, welcher mit 150,6 Millionen Franken leicht über Vorjahresniveau lag. Die Bilanzrelationen verbesserten sich weiter. Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf 69,9 Prozent. «Die Migros Ostschweiz ist schuldenfrei», teilt das Unternehmen mit.

Fokus auf das Kerngeschäft
«Der intensive Wettbewerb sowie unbefriedigende finanzielle Ergebnisse in den vergangenen Jahren haben die Migros Ostschweiz im 2019 veranlasst, in der Betriebszentrale in Gossau rund 90 Stellen abzubauen und ihre Geschäftsfelder zu überprüfen», hält die Genossenschaft fest.

Um weiterhin eine führende Position im Markt behaupten zu können, fokussiere sich die Migros Ostschweiz künftig auf ihre angestammten Kerntätigkeiten. Dazu gehören neben den Supermärkten auch die Fachmärkte, die etablierten Gastronomie-Formate und Freizeitanlagen sowie die Klubschulen.

Für die Formate MFIT und Chickeria konnten in der Zwischenzeit neue Eigentümer gefunden werden: Die 15 MFIT-Trainingszentren gehören seit dem 1. Januar 2020 neu zur Acitv Fitness AG, einer Tochtergesellschaft der Genossenschaft Migros Zürich. Auch der Fitnesspark Banane in Winterthur wird seit diesem Zeitpunkt von der Migros Zürich betrieben.

12 der insgesamt 15 Chickeria-Restaurants werden per 1. April 2020 von der BKTL Holding SA, die als Franchisenehmerin Burger King-Restaurants in der Schweiz betreibt, übernommen. Für die drei verbleibenden Chickeria-Restaurants werden noch Käufer gesucht, schreibt die Genossenschaft.

Im Weiteren schliesse die Interio-Filiale in Abtwil per Mitte Mai 2020 und geht an die XXXLutz-Gruppe, die am gleichen Standort eine Mömax-Filiale betreiben werde. Alle Mitarbeitenden würden von den neuen Eigentümern weiterbeschäftigt.

Weitere Modernisierung des Filialnetzes
Im Jahr 2019 wurden mehrere Verkaufsstellen im gesamten Wirtschaftsgebiet umfassend erneuert. Eröffnet wurden neue Supermärkte in Matzingen und Kollbrunn, neu gebaut wurden die Migros Amriswil, die Migros Heiden und die Migros Lachen in St. Gallen, schreibt die Migros Ostschweiz.

«Auch im laufenden Jahr erfolgen grosse Investitionen in das Verkaufsstellennetz», teilt Migros mit: Bereits modernisiert und wiedereröffnet wurde die Migros Aadorf. Ebenfalls umfassend erneuert werden das Einkaufszentrum Herblingen in Schaffhausen, die Migros Wattwil und die Migros Widnau.

In Herisau, Samedan und Wittenbach können in den Jahren 2021 und 2022 neue Verkaufsstellen eröffnet werden. Schliesslich expandiert auch die Gemeinschaftsgastronomie der Migros Ostschweiz an neue Standorte und verpflegt dort Mitarbeitende von Huber & Suhner in Pfäffikon sowie von Stadler Rail in St. Margrethen. Ein vierter Outlet-Migros-Standort wird Ende Mai in Winterthur eröffnet, heisst es in der Mitteilung weiter.

Nachhaltigkeit weiterhin im Fokus
Die Migros Ostschweiz setzte im vergangenen Jahr weitere Akzente im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogrammes „Generation M“. So wurde das Angebot an Produkten mit ökologischem und sozialem Mehrwert weiter ausgebaut. Bei allen Bauprojekten gehören energieeffiziente Massnahmen zum Standard, so zum Beispiel die Erfüllung des Minergie-Standards, der Einsatz von LED-Beleuchtungen und die Nutzung der Abwärme von Kälteanlagen.

«In Heiden steht seit 2019 die dritte Plus-Energie-Filiale, was bedeutet, dass sie mehr Energie produziert, als sie verbraucht», hält die Migros fest. Auch in der Logistik konnten die Lieferungen per Bahn weiter gesteigert werden, zudem werden im laufenden Jahr für die Strassentransporte alternative Antriebstechnologien wie Biogas und Wasserstoff getestet.

Die Migros Ostschweiz hat im Jahr 2019 etwa gleich viele Mitarbeitende beschäftigt wie im Vorjahr: Am 31.12.2019 waren 10‘012 (Vorjahr: 10‘134) Mitarbeitende bei der Migros Ostschweiz angestellt. Im Jahresdurchschnitt entspricht dies 6‘308 (Vorjahr: 6‘264) Vollzeitstellen. 580 Lernenden wird in 28 verschiedenen Lehrberufen ein motivierender Einstieg ins Berufsleben geboten. Dank ihrem systematischen betrieblichen Gesundheitsmanagement trägt die Migros Ostschweiz das Label „Friendly Work Space“. Die Bruttolohnsumme wurde per 1.1.2020 um 0,7 Prozent angehoben.

Das Kulturprozent der Migros Ostschweiz konnte im Jahr 2019 rund 11,5 Millionen Franken in den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, Freizeit, Sport und Wirtschaftspolitik vergeben. 72 Prozent davon flossen in die zehn Standorte der Klubschule Migros im Wirtschaftsgebiet. Rund 56‘000 Personen starteten im Jahr 2019 einen Kurs in einer Ostschweizer Migros Klubschule.

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Die Migros Ostschweiz in Zahlen

Das Wirtschaftsgebiet der Migros Ostschweiz umfasst die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Graubünden, Schaffhausen, St.Gallen, Thurgau, den nördlichen und östlichen Teil des Kantons Zürich sowie das Fürstentum Liechtenstein. Mit über 9‘000 Mitarbeitenden betreibt die Migros Ostschweiz 111 Supermärkte, 48 Fachmärkte, 3 Outlet Migros, 31 Migros-Restaurants, 21 Migros-Take-Aways, 15 Chickeria-Restaurants (bis 31.3.2020), 15 Betriebe der Gemeinschaftsgastronomie, einen Catering-Service, 10 Klubschulen, das Freizeitzentrum sowie das Hotel Säntispark in Abtwil und den Golfpark Waldkirch. Überdies beliefert die Migros Ostschweiz 6 Migros-Partner. Über 414‘000 Personen sind Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Migros Ostschweiz.