Wegelin-Whistleblower kriegt Millionen

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Das US-Steuergericht bezahlt dem deutschen Anwalt Stefan Seuss für Informationen über die frühere St.Galler Privatbank Wegelin17,8 Millionen Dollar. Wegen der Ermittlungen der USA hatte das Institut das Bankgeschäft 2013 eingestellt.

Der deutsche Anwalt sagte gegenüber den US-Behörden gegen das Ostschweizer Geldinstitut aus, nachdem er im Oktober 2009 in den USA verhaftet worden war. Stefan Seuss betrieb damals eine Steueroptimierungsfirma, wurde wegen Verschwörung und Geldwäsche angeklagt und sass während eineinhalb Jahren im Gefängnis. Das schreibt die «SonntagsZeitung». Ohne Seuss würde die St.Galler Privatbank Wegelin wohl noch existieren.

Seine Aussagen bringen Seuss und seiner Ehefrau Katrin nun viel Geld ein: Für die Informationen über Wegelin hat das US-Steuergericht in Washington dem Ehepaar 17,8 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen, berichtet die «SonntatgsZeitung» unter Berufung auf das «Wall Street Journal». Seuss hatte den US-Ermittlern Informationen über illegale Geschäfte der Wegelin geliefert. Zudem soll er einen Wegelin-Mitarbeiter in die USA gelockt haben, wo dieser prompt von der Bundespolizei verhaftet wurde.

Wegelin & Co. bekannte sich am 3. Januar 2013 in den USA als erste ausländische Bank der Beihilfe zur Steuerhinterziehung für schuldig und zahlte 74 Millionen Dollar Strafe. Das aktive Bankgeschäft wurde im März 2013 eingestellt.