Was Corona für Steuereinnahmen bedeutet
Im schweizweiten Vergleich (maximaler Einkommenssteuersatz 2020 am Kantonshauptort) liegt der Kanton Thurgau in der Steuerbelastung im Mittelfeld bzw. am Ende des oberen Drittels. Bei den natürlichen Personen macht das mit einem Steuersatz von 32.32 % Platz 12 und bei den juristischen Personen mit 13.36 % Platz 9 im Kantonsranking. Die letzten 18 Monate waren coronabedingt für die Wirtschaft, aber auch für den Bund und die Kantone eine grosse Herausforderung. Das hatte auch Auswirkungen auf das Steuersubstrat.
Steuereinnahmen 2020 und Tendenz für 2021
Bei den Steuereinnahmen der natürlichen Personen (Einkommen- und Vermögenssteuern) zeigt sich ein erstaunliches Bild. Trotz der herrschenden Pandemie und den verbundenen Lockdowns stiegen die Einnahmen 2020 um rund 1.8 % auf 645.5 Millionen Franken. Diese positive Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass einerseits die wirtschaftlichen Massnahmen zur Bewältigung der Pandemie erfolgreich waren und andererseits ein Anstieg im 2020 von über 1300 neuen Steuerpflichtigen zu Buche schlagen.
Bei den Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen Personen sieht es etwas anders aus. Diese Einnahmen gingen im 2020 um rund 15.8 Millionen auf 68.7 Millionen Franken zurück. «Diese Entwicklung ist teilweise durch den Corona-Effekt und andererseits durch die Auswirkungen der STAF-Einführung, mit der Reduktion des Gewinnsteuersatzes und im Gegenzug der Abschaffung des Holdingprivilegs bei den juristischen Personen, zu begründen», betont Marcel Ruchet (Bild) in seinem Referat. Für 2021 zeigen die Tendenzen, dass sowohl die Steuereinnahmen bei den natürlichen, als auch bei den juristischen Personen wieder leicht steigen.