Vom Sparschwein zur Anlagestrategie
Text: Alessandro Sgro
Jeder Mensch hat im Verlaufe seines Lebens unterschiedliche Ziele und Wünsche. Das kann die Gründung einer Familie, der Kauf eines Eigenheims, eine Weltreise, der Erwerb eines Luxusobjekts und vieles mehr sein. Diese Ziele und Wünsche ändern sich über die Zeit und hängen vor allem davon ab, in welcher Lebensphase sich jemand befindet. Eines haben sie aber gemeinsam: Sie sind meist nur mit finanziellen Mitteln erreichbar. Mit einer massgeschneiderten Anlagestrategie bieten die Finanzmärkte das Potenzial, diese Wünsche und Ziele zu erfüllen. Dabei kann in verschiedene Anlageklassen investiert werden.
Was ist die beste Anlagestrategie?
Die verschiedenen Anlageklassen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Performance und Stabilität: Aktien generieren langfristig die höchste Rendite und bieten als Realwert einen Schutz vor Inflation. Historisch erzielten globale Aktien eine jährliche Performance von etwa acht Prozent. Sie sind renditestark, aber anfällig für Schwankungen, weshalb ein langfristiger Anlagehorizont eine wichtige Voraussetzung ist.
Obligationen hingegen sind deutlich stabiler und gehören zu den schwankungsärmsten Anlageklassen. Historisch brachten sie eine durchschnittliche Performance von drei Prozent. Gold ist in seiner Entwicklung etwas schwieriger einzuschätzen, da es stark von externen Faktoren beeinflusst wird. Das Edelmetall sollte daher weniger als Performancetreiber, sondern mehr als Absicherung in Krisenphasen betrachtet werden. Allerdings kann Gold zeitweise ähnlich stark schwanken wie Aktien.
Langfristige Anlagestrategien mit grosser Bedeutung
In einem Anlageportfolio bilden Obligationen und Aktien die Kernbausteine einer langfristigen Anlagestrategie. Immobilienfonds und Edelmetalle sind diversifizierende Bausteine, um ein Portfolio robuster und widerstandsfähiger auszugestalten. Die einzelnen Anlageklassen entwickeln sich über die Zeit unterschiedlich und jede Anlageklasse hat aufgrund ihrer spezifischen Rendite- und Risikoeigenschaften eine andere Funktion im Portfolio und damit in der Zielerreichung. Je nach Risikofähigkeit und -bereitschaft werden die einzelnen Anlageklassen entsprechend höher oder tiefer gewichtet.
Fakt ist: Gegenüber dem reinen Kontosparen lässt sich mit einer langfristig ausgerichteten Anlagestrategie einen deutlichen Mehrwert erzielen. Der Zinseszins verstärkt diesen Effekt. So ergeben sich zum Beispiel bei einem Startkapital von 10'000 Franken und monatlichen Sparbeiträgen von 250 Franken je nach Anlagehorizont grosse Unterschiede beim Endresultat: Die Differenz zwischen Kontosparen mit einer Verzinsung von aktuell 0.6 Prozent und einer Aktienanlagestrategie mit einer durchschnittlichen Performance von sechs Prozent pro Jahr beträgt nach zehn Jahren rund 17’003 Franken.
Nach 20 Jahren würde gar eine Differenz von 70'439 Franken resultieren. Gerade weil die Zinsen global bereits wieder sinken, geniesst eine langfristig ausgerichtete Anlagestrategie eine hohe Bedeutung. Je früher investiert wird, desto mehr profitiert man vom Zinseszinseffekt. Der Faktor Zeit spielt eine massgebliche Rolle im Vermögensaufbau.
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Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, kommt um die Finanzmärkte nicht herum. Welcher Mix der verschiedenen Anlageklassen zur persönlichen Situation und den Lebenszielen passt, ist so vielfältig wie es unterschiedliche Wünsche und Ziele gibt und kann nicht allgemein beantwortet werden. Doch die Frage nach dem Mix ist für den langfristigen Anlageerfolg und damit die Erreichung der Ziele die wichtigste und bedingt eine seriöse Beratung und Begleitung im Strategieprozess.