Schatten über Clever Fit

Schatten über Clever Fit
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Über 400 Clever-Fit-Studios gibt es in Europa, 15 davon in der Schweiz. Sie werden von der Clever Sports AG aus Arbon betrieben, hinter der Baulöwe Patrick Manser steht. Dieser gerät nun im «Blick» wegen Zahlungsverzögerungen und Betreibungen unter Beschuss.

Patrick Manser (Bild) ist in der Ostschweiz kein Unbekannter: Vor gut 20 Jahren begann der Horner mit dem Aufbau der heutigen Manser Group AG mit Sitz in Arbon; aktuell hält er gemäss «Moneyhouse» Mandate in 24 verschiedenen Firmen. Wegen der Marty Bauunternehmung in Bischofszell geriet Manser Anfang 2020 in Kritik: Er entliess Ende Januar alle 51 Angestellten der Firma, ohne die gesetzliche Frist für Massentlassungen einzuhalten. Im April-LEADER erklärte Manser, wie es zur Schliessung kam. Der Tenor damals: Er sei falsch beraten und falsch informiert worden.

Jetzt berichtet der «Blick»: Die Firma hinter Clever Fit habe noch nie Gewinn geschrieben. In den letzten Jahren sei es wiederholt zu Machtkämpfen im Aktionariat, zu Betreibungen, Pfändungen und Konkursandrohungen in der Arboner Clever Sports AG gekommen. Ursprünglich zählte die Gesellschaft drei Aktionäre, mittlerweile gehörten über 99 Prozent der Aktien zum Universum von Patrick Manser. Nur seine Clever Sports AG dürfe in der Schweiz Studios unter der Marke Clever Fit betreiben.

Manser startete 2017 mit einem Aktienpaket von 50 Prozent, so der «Blick» weiter. Kurz nach der Eröffnung des ersten Studios stockte er auf 75 Prozent auf. Anfang Jahr weitete er schliesslich die Kontrolle aus. Er ist Exklusivpartner und hat mit Clever Fit innert drei Jahren knapp 200 Jobs geschaffen.

Doch auch Betreibungen gehören zum Geschäftsalltag, so der «Blick»: Zu den Gläubigern zählten Immobilienfirmen, Bodenleger, Elektriker, Schreiner und Reinigungsunternehmen. Selbst die öffentliche Hand habe sich gezwungen gesehen, einen Zahlungsbefehl zu schicken. Die Eidg. Steuerverwaltung habe eine Betreibung über 90’000 Franken eingeleitet. Die Ausgleichskasse des Kantons Berns, die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich und das Steueramt in Arbon hätten ihre Forderung ebenfalls eintreiben lassen müssen.

Manser sagt gegenüber dem «Blick»: «Uns sind leider Fehler passiert.» Das Wachstum habe die Organisation überfordert. Nun soll es aber besser werden. «Den Lockdown und die Sommerferien haben wir genutzt, um uns organisatorisch gezielt zu verstärken.» Ein Kundendienst sei aufgesetzt, die Businessplanung für die nächsten Jahre gemacht.