Prognosen, Preise, Prost
Der Start ins neue Jahr bot Gelegenheit, um die jüngsten Entwicklungen auf dem Ostschweizer Immobilienmarkt genauer unter die Lupe zu nehmen. Gemäss den Prognosen von UBS-Ökonom Matthias Holzhey müssen Wohneigentümer auch 2020 etwas tiefer in die Tasche greifen, während die Preise für Mietwohnungen nochmals leicht günstiger werden.
2020 werde es weiterhin ein Überangebot an Mietwohnungen geben. «Aber wir erwarten einen Rückgang der Bautätigkeiten im Lauf des Jahres, dann dürften das Angebot und die Anfrage wieder mehr ins Gleichgewicht kommen», so Holzhey. Der UBS-Ökonom rechnet damit, dass gegen Ende 2020 der Leerstand seinen Peak erreichen wird. Aufgefallen ist ihm das geringe Bevölkerungswachstum in der Region und in der Stadt St.Gallen. Der Grund liegt unter anderem wohl darin, dass viele Einheimische in attraktive Neubauten in den Agglomerationen ziehen.
Thomas Mesmer, Präsident des SVIT Ostschweiz, zog eine positive Bilanz über ein erfolgreiches Verbandsjahr 2019. Viel Freude bereitete ihm der SVIT Young Ostschweiz, der jungen Immobilienschaffenden eine Plattform für Vernetzung bietet. «Es ist lässig, was der Nachwuchs im letzten Jahr auf die Beine gestellt hat.» Die «jungen Wilden» sollen künftig finanziell selbsttragend sein. Stellvertretend für die Jugendkommission gewährte Dominick Hurych den Anwesenden einen Einblick in die Anlässe, wie den mehrmals pro Jahr stattfindenden After Work.
Erfreulich gestaltete sich im vergangenen Jahr auch die Zusammenarbeit mit den Schulen. Die Werbekampagne «Bock auf Neues» zur Vermarktung der Immobilienlehrgänge in der Akademie St.Gallen trage bereits Früchte, so Mesmer. Gut angekommen sei auch das neue Angebot im WBZ Buchs, wo seit letztem Herbst neu der Weiterbildungslehrgang Sachbearbeiter-/in Immobilienbewirtschaftung SVIT ausgeschrieben werde.
Kritisch schaute Mesmer auf die Mieterverbandsinitiative, die den privatwirtschaftlichen Mietwohnungsmarkt auf den Kopf stellen will. Gemäss dem Präsidenten des SVIT Ostschweiz kann von einem ausgetrockneten Wohnungsmarkt und ständig steigenden Mieten keine Rede sein. «Landesweit stehen mehr als 75'000 Wohnungen leer, das entspricht der Grösse der Stadt Bern. Und jetzt sollen wir mit Steuergeldern günstigen Wohnraum schaffen – das darf nicht sein!» Mesmer rief entschlossen dazu auf, am 9. Februar ein Nein in die Urne zu legen.
Zum Schluss wurden zwei junge Immobilienfachleute für ihre starken Leistungen ausgezeichnet: Katharina Hartmann (live-in Immobilien) und Sarah Schmid (Schweizerische Südostbahn AG) durften von Vorstandsmitglied Claudia Strässle lobende Worte und einen Preis entgegennehmen. Insgesamt fünf Diplomandinnen haben als Immobilienbewirtschafterin mit eidg. Fachausweis mit Note 5 und besser abgeschlossen.
Das Presswerk in Arbon bot anschliessend für die rund 170 Gäste den perfekten Rahmen, um auf das neue Jahr anzustossen. Dazu wurden verschiedene Köstlichkeiten serviert, die die UBS spendierte. Die Teilnehmer nutzten den Anlass zudem rege für einen beruflichen sowie privaten Austausch zum Jahresbeginn.