Parkplatzraub geht weiter
«Mithilfe des UG 25 sollen die 89 derzeit bewirtschafteten Oberflächenparkplätze in den Bereichen Blumenbergplatz, Graben- und Schibenertorpärkli, Hintere Bahnhof- und Hintere Poststrasse sowie Bahnhofstrasse (Schibenertor bis Schützengasse) aufgehoben werden», so der Stadtrat. Die Parkplätze sollen nach der Umsetzung des UG 25 aufgehoben werden – mit Ausnahme jener 27 an der Bahnhofstrasse, deren Streichung bereits zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 geplant ist. Die UG-25-Realisierung steht allerdings noch in den Sternen.
«Diese wegweisende Weichenstellung soll einen bedeutenden Beitrag leisten, die angestrebte Gesamtlösung der Parkplatzthematik weiter voranzutreiben», jubelt der Stadtrat. Durch die Reduktion der oberirdischen Parkplätze würden der öffentliche Verkehr und der Langsamverkehr weiter gestärkt. «Die Parkplatzaufhebungen sollen zudem sowohl einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit leisten als auch attraktivere Strassenraumgestaltungen ermöglichen.»
Zusätzliche Warenumschlags- und Handwerkerparkplätze erleichtern den Zugang zu den Liegenschaften im Perimeter, meint der Stadtrat. Nach der Aufhebung der Parkplätze auf dem Marktplatz, dem Blumenmarkt und den anschliessenden Gassen sei die Regierung davon überzeugt, mit diesen Weichenstellungen die angestrebte Gesamtlösung der Parkplatzthematik weiter vorantreiben zu können.
Kein Wort verliert der Stadtrat darüber, was Handel und Gewerbe in der Innenstadt von dem weiteren Parkplatzraub halten: nämlich gar nichts. In Zeiten von Online- und ausländischer Shopping-Konkurrenz ist für die hiesigen Betriebe eine leichte Erreichbarkeit auch mit dem Individualverkehr bekanntlich überlebenswichtig.
So sägt der St.Galler Stadtrat munter weiter an einem Ast, auf den sich die innerstädtische Wirtschaft abstützt. Wie lange die Regierung noch gegen deren Bedürfnisse arbeiten will, ist nicht bekannt. Es dürfte aber nicht der letzte Dolchstoss gewesen sein.