Ostschweiz

Machtverschiebungen im Bundeshaus

Machtverschiebungen im Bundeshaus
Barbara Gysi hat von allen Ostschweizer Politikern am meisten parlamentarischen Einfluss
Lesezeit: 3 Minuten

Der Burson Influence Index Schweiz 2024 zeigt eine deutliche Verschiebung der politischen Machtverhältnisse im Bundeshaus: Während die SVP mit Hannes Germann und Thomas Aeschi die Spitzenplätze im parlamentarischen Einfluss belegt, dominiert die SP die öffentliche Wahrnehmung. Barbara Gysi (SP, SG) landet als erste Ostschweizerin auf Platz 18 der Rangliste nach parlamentarischem Einfluss, Andrea Caroni (FDP, AR) auf Platz 22. Esther Friedli (SVP, SG) holt beim «öffentlichen Einfluss» Platz 22, Markus Ritter (Die Mitte, SG) Platz 30.

Text: PD/stz.

Die SVP feiert einen Doppelsieg im Ranking des parlamentarischen Einflusses: Ständerat Hannes Germann und Nationalrat Thomas Aeschi sichern sich die Spitzenplätze. Dominik Banny, Leiter Public Affairs bei Burson Schweiz, erklärt: «Germanns langjährige Erfahrung, sein Verständnis des politischen Prozesses und sein Geschick im Schmieden von Kompromissen zahlen sich aus. Aeschis Einfluss als Fraktionschef der grössten Partei im Parlament ist ebenfalls unbestritten.»

Trotz prominenter Führungsfiguren zeigt der Index ein differenziertes Bild innerhalb der SVP-Fraktion: Viele Hinterbänkler haben einen vergleichsweise geringen Einfluss, was die Frage nach der internen Machtverteilung aufwirft.

SP dominiert öffentlichen Diskurs

Die SP beweist ihre Stärke in der öffentlichen Wahrnehmung. «Die Bundesratsnachfolge von Alain Berset, die Debatten um die AHV, steigende Gesundheitskosten und Mieten boten der SP eine ideale Plattform, ihre Positionen zu vertreten und die öffentliche Diskussion zu prägen», so Banny.

Mit Jon Pult (Platz 2), Cédric Wermuth (Platz 3) und Daniel Jositsch (Platz 4) stellt die SP drei der vier einflussreichsten Persönlichkeiten im öffentlichen Diskurs. Einzig Mitte-Präsident Gerhard Pfister konnte die Dominanz der SP durchbrechen und sich den ersten Platz sichern.

Die Mitte verliert an Boden

Die Mitte behauptet zwar ihre Position als einflussreichste Partei im Parlament, muss jedoch im Vergleich zum Vorjahr Verluste hinnehmen. Der Abstand zu anderen Fraktionen verringert sich.

Besonders auffällig ist die Abhängigkeit der Partei von Gerhard Pfister im öffentlichen Diskurs. «Diese Entwicklung stellt die Partei vor die Herausforderung, weitere prominente Stimmen zu etablieren und ihre öffentliche Präsenz breiter aufzustellen – insbesondere für die Zeit nach Gerhard Pfister», ergänzt Banny.

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Die Ostschweizer Top Ten nach parlamentarischem Einfluss:

  • 18 Barbara Gysi (SP, SG)
  • 22 Andrea Caroni (FDP, AR)
  • 28 Brigitte Häberli-Koller (Die Mitte, TG)
  • 35 Christian Lohr (Die Mitte, TG)
  • 37 Markus Ritter (Die Mitte, SG)
  • 46 Nicolò Paganini (Die Mitte, SG)
  • 47 Jakob Stark (SVP, TG)
  • 49 Roland Rino Büchel (SVP, SG)
  • 51 Claudia Friedl (SP, SG)
  • 61 Lukas Reimann (SVP, SG)

Die Ostschweizer Top Ten nach öffentlichem Einfluss:

  • 22 Esther Friedli (SVP, SG)
  • 30 Markus Ritter (Die Mitte, SG)
  • 37 Diana Gutjahr (SVP, TG)
  • 50 Andrea Caroni (FDP, AR)
  • 69 Mike Egger (SVP, SG)
  • 70 Benedikt Würth (Die Mitte, SG)
  • 84 Pascal Schmid (SVP, TG)
  • 89 Jakob Stark (SVP, TG)
  • 94 Franziska Ryser (Grüne, SG)
  • 97 Marcel Dobler (FDP, SG)

Weitere Erkenntnisse des Burson Influence Index 2024

Top-Shots in allen Bundesratsparteien: Jede Partei stellt mindestens eine Persönlichkeit, die in beiden Einflussdimensionen (parlamentarisch und öffentlich) unter den Top 20 rangiert.

Bundesratswahlen als Einfluss-Booster: Kandidaturen für den Bundesrat stärken die öffentliche Wahrnehmung, wie die Beispiele von Jon Pult, Daniel Jositsch und Gerhard Andrey zeigen.

Männer dominieren weiterhin: Frauen sind in den Top 30 des parlamentarischen Einflusses weiterhin stark unterrepräsentiert.
Deutschschweizer Dominanz: Politiker:innen aus der Deutschschweiz prägen die politische Debatte überproportional.

Kanton Zug als Machtzentrum: Persönlichkeiten wie Thomas Aeschi, Peter Hegglin und Gerhard Pfister positionieren Zug an der Spitze der politischen Landschaft.

Der Burson Influence Index Schweiz basiert auf der Analyse von über einer Million Datenpunkten, die zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 30. September 2024 erhoben wurden.

Weitere Details sind unter bursonglobal.com/influenceindex verfügbar; die gesamte Rangliste 2024 finden Sie hier: bursonglobal.com/locations/switzerland/rangliste

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