"La bohème" kommt nach St.Gallen

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Am Samstag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr erlebt am Theater St.Gallen Giacomo Puccinis Erfolgsoper La bohème ihre Premiere. Für Regie und Ausstattung zeichnen Renaud Doucet und André Barbe, am Pult des Sinfonieorchesters St.Gallen steht Hermes Helfricht.

Die 1896 in Turin uraufgeführte Oper erzählt die tragische Geschichte vom harten Leben junger Künstler in Paris und ihren täglichen Kampf um Anerkennung und Erfolg. Sie basiert auf dem Roman „Scènes de la vie de bohème“ von Henri Murger, in dem Puccini den idealen Stoff für eine Oper sah. „In dem Buch war alles, was ich suchte und liebe: die Frische, die Jugend, die Leidenschaft, die Fröhlichkeit, die schweigend vergossenen Tränen, die Liebe mit ihren Freuden und Leiden“, sagte er. In der Tradition des Verismo hat Puccini die Liebesgeschichte des Schriftstellers Rodolfo und seiner Muse Mimì als realistische Handlung im einfachen Milieu angesiedelt. In La bohème verbinden sich impressionistische Züge mit romantischen und realistischen Elementen. Grandiose Klangbilder und eingängige Arien wie „Che gelida manina“ oder  „Si. Mi chiamano Mimì“ machten das Werk zu Puccinis grösstem Erfolg.

La bohème ist eine Koproduktion des Theaters St. Gallen mit der Scottish Opera Glasgow. Dank dieser Zusammenarbeit ist es möglich geworden, in St. Gallen die Arbeit des hochkarätigen Regie- und Ausstattungsteams „Barbe & Doucet“ zu präsentieren. Unter dieser Marke arbeiten der Regisseur und Choreograf Renaud Doucet und der Bühnen- und Kostümbildner André Barbe seit 2000 als Team zusammen, unter anderem in New York, Boston, Montréal, Wien und Hamburg. Ihre St. Galler Bohème ist eine farbenfrohe, detailreiche und lebendige Inszenierung, ganz im Sinne von Puccini, der nicht nur grossartige Melodien schrieb, sondern bei seinen Werken immer auch etwas fürs Auge forderte. Doucet und Barbe verlegen die Geschichte um Rodolfo, Mimì und ihre Künstlerfreunde aus dem 19. Jahrhundert in die avantgardistische Pariser Künstlerszene der 1920er Jahre. Die Opernfiguren werden Teil des flirrenden Künstlermilieus um Exponenten wie Ernest Hemingway, Gertrude Stein oder Josephine Baker.

Die musikalische Leitung hat Hermes Helfricht, der 25-jährige Kapellmeister des Sinfonieorchesters St. Gallen. In den Hauptrollen sind an der Premiere zu hören Sophia Brommer als Mimì und Leonardo Capalbo als Rodolfo, der vor zwei Jahren anlässlich der St. Galler Festspiele in Verdis I due Foscari das Publikum bezauberte.