Hermann Hess tritt zurück
Dies teil Hermann Hess in einem persönlichen Communiqué mit. Nachfolgend ein Auszug aus seinem Schreiben:
«Zunächst möchte ich nochmals allen, die mich damals unterstützt und gewählt hatten, von Herzen danken. Die Wahl ins nationale Parlament im Herbst 2015 überraschte und bewegte mich sehr. Besonders gefreut hatte mich, dass es gelungen war, den Thurgauer Nationalrats-Sitz der FDP wieder zurückzugewinnen. Ich fühlte ich mich ausserordentlich geehrt, das Mandat als Nationalrat des Kantons Thurgau während der letzten beiden Jahre ausüben zu dürfen.
Das Mitwirken im obersten Gremium unseres Landes, dessen einzigartiges politisches System ich bewundere, ist eine eindrückliche Erfahrung. Die vielen Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen aus allen Fraktionen sowie mit den Mitgliedern des Bundesrats und der Bundesverwaltung habe ich als grosse Bereicherung empfunden. Und es war mir stets eine grosse Freude, bei zahlreichen Gelegenheiten, im Thurgau und anderswo, vielen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern zu begegnen, ihre Anliegen zu verstehen oder ihnen die politischen Vorgänge und Vorlagen zu erläutern.
Die Gründe für meinen Rücktritt nach nur zwei Jahren sind persönlicher Natur:
- Um eine stärkere Wirkung in anderen als der Geschäftsprüfungs-Kommission (GPK) zu entfalten, hätte es eines Einsatzes von mindestens vier weiteren Jahren bedurft. Damit hätte ich mich meinem 70sten Altersjahr genähert. Da wir im Parlament vor allem Dinge entscheiden, welche jüngere Generationen betreffen, lasse ich meinem Nachfolger, Unternehmer und Kantonsrat Hansjörg Brunner (50) aus Sirnach, deshalb gerne den Vortritt.
- Trotz «Rentenalter» bin ich in der Schweiz wie auch im Ausland immer noch als Unternehmer tätig. Zwar nicht mehr operativ, aber dennoch mit zukunftsorientierten strategischen Ideen und Projekten. Dies möchte auch in den nächsten Jahren noch tun.
- Schliesslich stehen mir meine Tochter und mein Sohn im Alter von 13 und 11 Jahren sehr nahe. Ich möchte in dieser für sie so wichtigen Lebensphase genügend Zeit haben, mich ihnen widmen zu können. In wenigen Jahren sind sie erwachsen. Umso bedeutender ist es, sie in den nächsten Jahren als Vater begleiten zu können.
Der FDP bleibe ich als Helfer und Unterstützer selbstverständlich weiterhin eng verbunden. Die Schweiz ist das einzige europäische Land, das eine breit verankerte und äusserst traditionsreiche liberale Partei von dieser Grösse aufweist. Die FDP spielt eine sehr bedeutende Rolle in der Schweizer Politik, welche sie in Legislative und Exekutive direkt und auch indirekt vielfältig prägt. Ich werde ihr deshalb auch in den nächsten Jahren weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.»