Elektroinstallationsbranche boomt – und erhöht Mitgliederbeiträge

Text: Christof Lampart
Stabil am Markt und bei den Lehrlingen
Trotzdem sei bei einigen Firmen eine unzureichende Auftragslage spürbar. Zu den Gewinnern zählten hingegen jene Unternehmen, die flexibel auf die veränderten Marktbedürfnisse reagierten und ihre Angebote entsprechend anzupassen verstünden. Der Fachkräftemangel mache zwar auch vor dem EIT.thurgau nicht halt, doch sei es nicht angebracht, über zu wenig Personal zu klagen. «Tragen Sie lieber Sorge zu Ihren Mitarbeitern, die Sie haben, damit die anstehenden Arbeiten weiterhin bewältigt werden können», appellierte Sandro Cangina an die Mitglieder.
Apropos Personal: Die Zahl der Lernenden, die jedes Jahr im Thurgau ihre Lehrzeit in einem Beruf der Elektroinstallationsbranche abschliessen, bleibt konstant zwischen 90 und 100 jungen Frauen und Männern. In diesem Frühling werden 58 Kandidaten als Elektroinstallateure, 34 als Montage-Elektriker die Lehrabschlussprüfungen in Angriff nehmen.
Mitgliederbeitrag wird im Jahr 2026 erhöht
Zur positiven Konstanz will der EIT.thurgau auch bei den Verbandsfinanzen zurückfinden. Zwar ist die Kasse nach wie vor gut gefüllt, doch seien in den letzten 20 Jahren die Mitgliederbeiträge nicht mehr erhöht worden, während zusätzliche Ausgaben und die Teuerung in den letzten Jahren gefühlt nur eine Richtung kannten: nach oben. Entsprechend verwunderten die Zahlen, die Geschäftsführerin Manuela Studer für die Jahresrechnung 2024 (minus 66’312 Franken) und das Budget 2025 (minus 56’134 Franken) vorlegte, nicht.
Sie präsentierte aber auch die Lösung: Die Mitgliederbeiträge sollen ab 2026 in mehreren Bereichen angehoben werden. So beträgt der Grundbetrag je Firma neu 300 statt bisher 250 Franken. Der Lohnsummenbeitrag aufgrund der SUVA-Lohnsumme wird neu mit 1,25 Promille (bislang 1 Promille) erhoben. Und der Beitrag pro Betrieb für die Werbung für Lernende erhöht sich um 50 auf 300 Franken.
Opposition gegen den Vorschlag gab es keine. Was vielleicht auch daran lag, dass alle Einsparmöglichkeiten, die Sandro Cangina aufzeigte, als kontraproduktiv empfunden wurden. Allein der Beitrag für die Lernenden müsste sich, bei einer Vollkostenrechnung, eigentlich auf 800 statt 300 Franken belaufen. Dort den Hebel anzusetzen, sei jedoch falsch, «da wir ansonsten vielleicht weniger Lernende hätten», mutmasste Sandro Cangina und betonte, dass mit der neuen Regelung alle Mitglieder solidarisch haften. «Prozentual trifft es so alle, was ich als fair empfinde», so Sandro Cangina.