EKT-Energiestiftung fördert vier Projekte
Text: PD
Rund 20 Gesuche hat die EKT-Energiestiftung im Rahmen der zweiten Förderrunde geprüft. Mit einem Pionierprojekt im Bereich Agri-Photovoltaik, zwei Energiespeicherprojekten und der Erarbeitung von Grundlagen für die Nutzung der Tiefengeothermie unterstützt sie vier vielversprechende Ansätze, die zu einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Weitere Fördergesuche können jetzt bei der EKT-Energiestiftung eingereicht werden.
Nach intensiver Evaluation der Gesuche der zweiten Förderrunde hat der Stiftungsrat der EKT-Energiestiftung vier weitere Projekte zur Förderung ausgewählt. «Es freut uns sehr, wiederum Projekte mit hohem Innovationsgrad und kompetenten Projektpartnern unterstützen zu können», bilanziert Stiftungsratspräsident Fabian Etter die Entscheide der zweiten Förderrunde.
Er ergänzt, dass die ausgewählten Projekte nicht nur durch eine hohe Praxisorientierung, sondern auch durch ihren Bezug zum Kanton Thurgau überzeugt hätten. Gleichzeitig bilden die unterstützten Projekte laut Fabian Etter gute Beispiele dafür, wie sowohl die Thurgauer Wirtschaft als auch die Thurgauer Landwirtschaft von der EKT-Energiestiftung profitieren können.
Erkenntnisse für Beeren- und Obstproduzenten
Zu den geförderten Projekten gehört ein Forschungsprojekt im Bereich Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Der Begriff steht für die Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen: einerseits zur Produktion von Kulturpflanzen und andererseits zur Erzeugung von Solarstrom mittels PV-Anlagen. Eine Agri-PV-Versuchsanlage mit halbtransparenten PV-Modulen des «Landwirtschaftlichen Kompetenzzentrums Arenenberg» soll Erkenntnisse zu Sorteneignung (Beeren, Kernobst, Steinobst), Witterungsschutz, Bewässerung und Lichtmanagement liefern.
Von den Forschungsergebnissen werden Landwirtschaftsbetriebe im Kanton Thurgau, dem schweizweit grössten Anbaugebiet für Beeren und Obst, profitieren. Sie erhalten wichtige Erkenntnisse, wie Agri-PV optimal eingesetzt werden kann.
Energiespeicher: Schlüsseltechnologie der Energiewende
Zwei geförderte Projekte decken ein Kernstück des Umbaus der Energieversorgung auf erneuerbare Energien ab: die Energiespeicherung. Im Rahmen eines Pilot- und Demonstrationsprojekts erfolgt bei der Tierkörpersammelstelle in Frauenfeld die Installation einer sogenannten Sorptionswärmepumpe.
Mit diesem Prototyp lässt sich im Sommer die im Kühlprozess anfallende Wärmeenergie und die elektrische Energie der PV-Anlage mit einem thermochemischen Verfahren speichern. Im Winter kann die Energie durch den umgekehrten Prozess wieder freigesetzt und zum Heizen genutzt werden.
Das Pilotprojekt, an dem auch die Stadt Frauenfeld beteiligt ist, soll zeigen, wie sich diese Art von Langzeitspeicher wirkungsvoll einsetzen lässt. Ausserdem unterstützt die EKT-Energiestiftung eine Vorstudie, welche die Chancen und Rahmenbedingungen für die Nutzung von modularen Sandbatterien als Wärmespeicher aufzeigen soll. Neben der Evaluierung der technologischen Anforderungen an Sandbatterien klärt die Vorstudie Fragen zum Patentrecht und zur Wettbewerbsfähigkeit.
Grundlagen für die Nutzung der tiefen Geothermie
Des Weiteren fördert die EKT-Energiestiftung das Projekt «Thurgauer Energie-Nutzung aus dem Untergrund 2030» (TEnU 2030). Es hat zum Ziel, die Grundlagen für die Nutzung geothermischer Energiequellen im Kanton Thurgau durch Erkundung und Erhebung umfassender Daten zu erarbeiten.
Die EKT-Energiestiftung leistet «Geburtshilfe» an dieses für den Kanton Thurgau energiepolitisch wichtige Projekt. Sie unterstützt mit einem Förderbeitrag und einem Darlehen die Schaffung organisatorischer Grundlagen und die detaillierteren Planungsarbeiten, welche für die Beantragung von Fördermitteln beim Kanton Thurgau und beim Bund nötig sind. Der Kanton Thurgau hat dem Projekt bereits Unterstützung aus den Mitteln des TKB-Börsengangs zugesichert.