Chancen bieten, Freude stiften
Text: pd
Das 25-Jahr-Jubiläum feiert Kompass in einem aussergewöhnlichen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld, das es in der Geschichte des Vereins so noch nie gegeben hat und das die Mit-arbeitenden besonders fordert.
Die Vermittlungsquote bei Kompass Arbeitsintegration sei mit 46 Prozent ungebrochen hoch, sagt Geschäftsleiter Marcel Rüegger. Doch es würden immer mehr Personen auf ihrer Stellensuche von Kompass unterstützt, die nicht sehr gut qualifiziert seien.
Neue Chancen bieten
Die Arbeitslosenquote sei so tief wie kaum je zuvor, und die Situation sei im Jubiläumsjahr eine besondere Herausforderung: «Einerseits suchen Unternehmen verzweifelt Fachkräfte in Berufen, in denen wir eine Beschäftigung und Qualifizierung anbieten. Andererseits ist die Wirtschaft mit der Tatsache konfrontiert, dass zum Teil genau in diesen Branchen die Leute davonlaufen. Wir sind deshalb daran, Kompass Arbeitsintegration für das nächste Vierteljahrhundert fit zu machen. Wir wollen unserem Anspruch gerecht werden, weiterhin innovativ zu agieren, um Erwerbslosen neue Chancen zu bieten und Firmen zu unterstützen.»
Kompass mache dies gegenwärtig in den bewährten Abteilungen – der Auto- und Metallwerkstatt, der Gastronomie, dem Haus- und Reinigungsdienst, der Industriewerkstatt, den mobilen Teams für Landschafts- und Waldarbeiten, der Schreinerei, der Textilwerkstatt und der Velowerkstatt. Ausserdem vermittle und betreue man Stellenlose, die vorübergehend von externen Einsatzplätzen in der Wirtschaft profitieren.
Fokus auf Persönlichkeitsentwicklung
Was heute gesucht sei auf dem Stellenmarkt «sind motivierte und zuverlässige Arbeitskräfte, die bereit sind, sich auf Neues einzulassen und selbständig zu arbeiten», sagt Marcel Rüegger und betont: «Wir setzen deshalb nebst unseren Beschäftigungen und Qualifikationsmöglichkeiten in handwerklichen Berufsfeldern vor allem auch auf Jobcoaching, Deutschförderung und Persönlichkeitsentwicklung.»
Immer mehr seien die betreuenden Personen auch mit psychisch belasteten Menschen konfrontiert, die eine neue Sicherheit für Arbeitsumfeld und Lebensführung brauchen.
Produkte bereiten dreifach Freude
Die Kompass-Abteilungen und deren gegenwärtigen Herausforderungen sollen am Tag der offenen Tür vom Samstag, 11. März 2023, der Bevölkerung nähergebracht werden. Marcel Rüegger: «Auf unserem Rundgang präsentieren sich unsere Abteilungen und verkaufen ihre Produkte, wir erläutern unsere Dienstleistungen, und in unserer Kantine kann man sich verpflegen.»
Die Produkte und Dienstleistungen, die am Tag der offenen Tür gekauft oder in Anspruch genommen werden können, bereiten laut Rüegger «dreifach Freude». Denn dadurch könne man erstens selbst etwas Sinnvolles kaufen und zweitens mithelfen, Arbeitslose zu ermutigen; drittens sei man bei Kompass um jeden finanziellen Zustupf dankbar, da das Beschäftigungsprogramm in dieser Zeit mit tiefer Arbeitslosigkeit selbst stark gefordert sei.
Als besonders gefragte Produkte nennt er den neu entwickelten Pizzaofen, die Relaxliege aus Holz, Occasions-Fahrräder oder textile Produkte.
Aufträge gesucht, Fachkräfte finden
Verantwortliche von Firmen und Institutionen könnten sich zudem vor Ort ein Bild vom Arbeitsumfeld machen und sich von Kompass-Fachleuten beraten lassen. Am Vorabend des Arealfests können sie an der offiziellen Jubiläumsfeier mit Prominenz aus Wirtschaft und Politik einen noch vertiefteren Einblick gewinnen und das Netzwerk pflegen.
Dabei erfahren sie, wie sie von der Integrationstätigkeit profitieren können – denn, so Marcel Rüegger: «Wir suchen laufend Unternehmen, die uns sinnstiftende Aufträge für unsere stellenlosen Teilnehmenden erteilen. Häufig werden sie dadurch bei uns auf ihrer Suche nach Arbeitskräften fündig.»
Damit leiste Kompass einen wesentlichen Beitrag, um einzelnen Branchen angesichts des herrschenden Exodus’ unter die Arme zu greifen und der Verlagerung von weniger hoch qualifizierten Arbeiten ins Ausland entgegenzuwirken.