Appenzell Innerrhoden

Brauerei Locher expandiert in den Kanton Bern

Brauerei Locher expandiert in den Kanton Bern
Man erhofft sich von der Partnerschaft unter anderem die Finanzierung eines Neubaus.
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Die Brauerei Locher expandiert ins Bernische Worb. Dort kaufte man sich in die Brauerei Egger ein. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Text: fam

Die Expansion nach Worb hat für beide Seiten viele Vorteile. Auf der einen Seite kann eine lokale Brauerei unterstützt werden und auf der anderen Seite haben die Appenzeller nun ein weiteren Fuss in der Tür, denn neben einer Partnerschaft besitzen sie nun auch Anteile.

Dringend benötigter Neubau

«Die Brauerei Egger braucht Mittel, um den Neubau zu stemmen», sagt der Geschäftsführer von Locher, Aurèle Meyer. «Wir haben das Land gekauft und sind neu an der Brauerei beteiligt.» Die Höhe der Beteiligung bleibt jedoch geheim. Dies berichtet das «St.Galler Tagblatt».

Bei der Brauerei Egger erklärt man die Notwendigkeit eines Einkaufs seitens Locher wie folgt. «Wir sind eben 160 Jahre alt geworden. Unser Dorf hat sich entwickelt und unsere Brauerei liegt heute im Dorfzentrum», so der Egger-CEO David Santschi. Die Anlagen seien in die Jahre gekommen.

Langjährige Partnerschaft

Eine Appenzeller Brauerei beteiligt sich an einem Betrieb mitten in Bern – das mag auf den ersten Moment etwas widersprüchlich anmuten, jedoch hat der Entscheid eine Vorgeschichte, die bis ins letzte Jahrhundert zurückreicht. Der Kontakt zwischen den beiden Brauereien bestehe bereits seit 1994.

«Damals gründete Karl Locher Senior die Interessensgemeinschaft kleiner und mittlerer Brauereien. Egger war damals noch grösser als wir», sagt Meyer. Ausserdem wird bereits 20 Jahre lang das alkoholfreie Eggerbier in Appenzell gebraut. Und seit wenigen Jahren werden auch die Eggerflaschen hier abgefüllt.

Konkret heisst dies, dass das Bier einmal quer durch die Schweiz fahren muss, damit es im Appenzellerland abgefüllt werden kann. David Santschi: «Das klingt im ersten Moment unverständlich», sei aber die richtige Entscheidung. Locher habe eine Abfüllanlage, die höchste Qualität garantiere. Und bezüglich der Umwelt sei die Lösung ebenfalls optimal. «Unsere Abfüllanlage war so alt, dass der Kohlenstoffdyoxid-Ausstoss besser ist, wenn das Bier nach Appenzell fährt.»

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Breites Portfolio für die Kundschaft

Fremde Biere in Appenzell abfüllen ist auf Dauer aber keine Lösung für die Appenzeller. Laut Meyer ist das auch gar nicht möglich. Trotzdem sieht man auch Chancen. Die Appenzeller sind bereits jetzt für einige Kunden als Lohnbrauereien tätig. «Meistens, weil wir nicht Nein sagen können.» Aber für die meisten Anfragen sei die Brauerei aber eher zu gross. «Da könnte man wohl den einen oder anderen Auftrag weiterleiten.»

Die Zusammenarbeit mit anderen kleinen Brauereien habe viele Vorteile. «Wenn deren Kunden Bier bestellen, welches sie selbst nicht im Sortiment haben, empfehlen sie unseres. Das lohnt sich.

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