Alpha Rheintal Bank mit gutem Halbjahresabschluss 2024

Text: PD
Das hervorragende Jahresergebnis 2023 wurde massgeblich durch die schnell angestiegenen Zinsen beeinflusst. Demgegenüber hat die Schweizerische Nationalbank im laufenden Jahr den Leitzins eher überraschend bereits im März ein erstes Mal um 0,25 Prozent gesenkt. Im Juni 2024 folgte eine zweite Senkung um 0,25 Prozent, sodass der Leitzins aktuell bei 1,25 Prozent notiert.
So einträglich die gestiegenen Zinsen im Jahr 2023 aus Einnahmensicht der Bank waren, so belasten die Zinssenkungen im laufenden Jahr die Einnahmen im Jahr 2024. Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2024 ist gut und über unseren Erwartungen, denn das Rekordergebnis 2023 sollte nicht der alleinige Massstab für die Beurteilung sein. So herrschte am Aktienmarkt trotz der bekannten Unsicherheiten eine positive Stimmung und der Schweizer Aktienindex SMI konnte ein Plus von 7,69 Prozent verzeichnen. Entsprechend gut ist dann auch der Erfolg des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts ausgefallen. Das Handelsgeschäft läuft sehr gut und weist ein Rekordergebnis von über CHF 6 Mio. aus.
Vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses hat sich die Alpha Rheintal Bank entschlossen, das Alpha Kontokorrent PRIVAT ab 1. Juli 2024 frei von Kontoführungsgebühren anzubieten. Wer keine Debit-Mastercard benötigt, zahlt keine Kontoführungsgebühren. Kundinnen und Kunden, die eine solche Karte beanspruchen, sind mit CHF 6.- pro Monat für das umfassende Dienstleistungspaket preiswert unterwegs. Übrigens löst ein Einsatz der Karte bei allen Bancomaten in der Schweiz keine Spesen oder Gebühren für Kundinnen und Kunden der Alpha Rheintal Bank aus.
Semesterbilanz
Der Bestand an Hypothekarforderungen hat sich trotz anhaltender Nachfrage im ersten Halbjahr 2024 um CHF 13,5 Mio. auf CHF 2,333 Mrd. (-0,6%) reduziert. Auch die Forderungen gegenüber Kunden haben um CHF 7,8 Mio. auf CHF 239,5 Mio. (-3,2%) abgenommen. Dasselbe gilt für die Forderungen gegenüber Banken, die um CHF 8,3 Mio. auf CHF 28,9 Mio. (-22,3%) reduziert wurden, und auch die Handelsbestände, Finanzanlagen und Beteiligungen nahmen um CHF 9,6 Mio. auf CHF 31,7 Mio. (-23,3 %) ab. Demgegenüber haben die Flüssigen Mittel um CHF 11,9 Mio. auf CHF 281,7 Mio. (+4,4%) zugenommen.
Vor dem Hintergrund der Erhöhung des Mindestreserve-Erfordernisses der Banken durch die Schweizerische Nationalbank (publiziert am 22. April 2024, wirksam ab 1. Juli 2024) und der noch immer ungewissen Umsetzung von Massnahmen der Politik im Kontext der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist diese höhere Liquiditätshaltung zu begrüssen. In diesem Zusammenhang ist auch der leichte Rückgang der Bilanzsumme von CHF 2,961 Mrd. auf CHF 2,941 Mrd. (-0,7%) zu beurteilen. Die Alpha Rheintal Bank strebt derzeit kein Bilanzwachstum an und ist bei der Vergabe von neuen Krediten sehr risikobewusst.
Auf der Passivseite der Bilanz haben die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen um CHF 77,4 Mio. auf CHF 1,788 Mrd. (-4,1%) abgenommen. Dagegen haben die Kassenobligationen um CHF 59,6 Mio. auf CHF 256,9 Mio. (+30,2 %) zugenommen. Das Eigenkapital konnte durch die von der Generalversammlung verabschiedete Gewinnverteilung um CHF 16,0 Mio. auf CHF 215,2 Mio. gesteigert werden.
Erfolgsrechnung für das 1. Semester 2024
Der Halbjahresgewinn im 1. Semester 2024 liegt mit CHF 8,9 Mio. um CHF 0,9 Mio. unter dem ersten Semester des Vorjahres. Damit ist dies das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Alpha Rheintal Bank. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 wies die Bank einen Gewinn von CHF 6,59 Mio. aus, was rund ein Viertel weniger war als im laufenden Halbjahr.
Massgeblich zur Abnahme des Halbjahresgewinns hat der Rückgang des Netto-Erfolgs aus dem Zinsengeschäft beigetragen. Dieser beträgt CHF 14,1 Mio., was CHF 2,8 Mio. (-16,3%) weniger als im Vorjahr ist. Positiv hat sich der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entwickelt. Mit CHF 6,1 Mio. konnte dieser um CHF 0,4 Mio. (+7,4 %) gesteigert werden. Noch positiver ist das Handelsgeschäft verlaufen. Der Erfolg daraus beträgt CHF 6,0 Mio., was einer Steigerung um CHF 1,7 Mio. (+39,9 %) entspricht.
Auf der Stufe des Geschäftserfolgs können CHF 10,2 Mio. ausgewiesen werden, was CHF 1,0 Mio. unter dem Vorjahr liegt. Nach Abzug der kalkulatorischen Steuern ergibt dies den bereits erwähnten Halbjahresgewinn von CHF 8,9 Mio., welcher im aktuellen Zinsumfeld positiv beurteilt werden kann.
Aktivitäten im 2. Semester 2024
Nach dem grossen Ansturm im Jahr 2023 wird die Alpha Rheintal Bank Challenge vom Baggersee Kriessern bis zum Hohen Kasten im laufenden Jahr wieder durchgeführt. Erwartet wird, dass nochmals mehr als 1'000 Wanderfreudige sowie Bikerinnen und Biker die herausfordernde Strecke unter die Füsse resp. unter die Räder nehmen.
Am 24. Oktober 2024 wird wiederum Jens Korte für ein spannendes Referat in Oberriet empfangen. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, denn am 5. November 2024 wird die Präsidentin oder der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Man kann gespannt auf die Ausführungen dieses Referenten sein.
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Ausblick
Im zweiten Halbjahr wird mit einem eher limitierten Kurspotenzial gerechnet, nachdem sich die Finanzmärkte im ersten Halbjahr 2024 erfreulich entwickelt haben. Anlegerinnen und Anleger sollten vorsichtig bleiben und die wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen genau beobachten, um auf mögliche Risiken vorbereitet zu sein. Neue Impulse könnten von Halbjahreszahlen ausgehen. Die Wirtschaftsdynamik dürfte eher schwach sein und die Inflation sich hartnäckig halten, womit der Handlungsspielraum der Notenbanken eingeschränkt sein dürfte.
In der Schweiz ist der Inflationsdruck im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal gemäss den Angaben der Schweizerischen Nationalbank aber nochmals gesunken, was die Senkung des Leitzinses vom Juni 2024 begünstigt hat. Tendenziell hält die Alpha Rheintal Bank moderate Leitzinssenkungen auch in Zukunft für möglich. Mit der Wahl des bisherigen Vizepräsidenten, Martin Schlegel, zum Präsidenten des Nationalbankdirektoriums, wird von einer kontinuierlichen Weiterführung der Geldpolitik ausgegangen. Bezüglich Anlagen wird eine gute Diversifikation in den Wertschriftenportfolios für wichtig gehalten.
Bei den Immobilienpreisen werden keine grösseren Bewegungen erwartet, denn die Nachfrage nach Wohnraum dürfte anhaltend hoch bleiben. Dass die Hypothekarzinsen nach dem schnellen Anstieg nun wieder korrigiert haben, begünstigt eher höhere Preise. Demgegenüber steht aber die spürbar restriktive Haltung bei der Vergabe von Hypotheken bei etlichen Banken, da die Umsetzung der Massnahmen des Bundesrates wegen der Grossbankenübernahme weiter abgewartet wird.