200 Millionen für den WIP
In einer Ära von rasanten technologischen Revolutionen und klimatischer sowie soziodemografischer Herausforderungen müssen sich Unternehmen auf unterschiedlichen Ebenen anpassen – und innovative Lösungen entwickeln. Dies gilt auch für die Bau- und Logistikplanung. Fragen zu Investitionsorten, sinnvollen Expansionsstrategien, der Verfügbarkeit von Bauland und der Nutzung von Synergien stehen im Mittelpunkt. Ein Konsens besteht darüber, dass Gebäude multifunktional und flexibel gestaltet sein sollten, wobei Langlebigkeit und Ressourceneinsparung eine zentrale Rolle spielen. Langfristiges Denken und Kooperationen sind nicht nur sinnvoll, sondern schlichtweg erforderlich.
Enge Zusammenarbeit zwischen Stoneweg und W+P
Die W+P Weber und Partner AG hat inmitten dieses dynamischen Bauumfelds eine Vorreiterrolle übernommen. Sie überprüft für einzelne Unternehmen nicht nur den Status quo, sondern verbindet diesen mit vielfältigen Entwicklungsideen.
Im Falle des Wigoltingen Innovation Park WIP realisiert die W+P für eine gesamte Wirtschaftsregion rund um den nördlichsten Teil des WPO-Gebietes ein neues Wirtschaftsgebiet. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Investorin Stoneweg Switzerland SA aus Genf realisiert wird (gegründet 2015), ist ein leuchtendes Beispiel für nachhaltige Industriegebäude. Synergien zwischen den Mietern aus Logistik, Industrie und Gewerbe werden geschaffen und innovative Unternehmen im Gebiet Hasli in Wigoltingen und Müllheim angesiedelt. Der Innovationspark ist ein Vorhaben, das die gesamte Wirtschaftsregion zwischen Wil und dem Bodensee positiv beeinflussen wird – allein das Investitionsvolumen von gegen 200 Millionen Franken ist beachtlich. Dass der WIP von einer privaten Investorin finanziert wird, hebt die Bedeutung des Projektes hervor.
Der Wigoltingen Innovation Park (WIP): Blick in die Zukunft
Die Idee eines Industrieparks an sich ist keine Neuheit, aber der Wigoltingen Innovation Park (WIP) geht über die herkömmlichen Projekte hinaus. Er bekämpft die Zersiedelung in der Region, indem er mehrere Unternehmen auf einem zentralen Areal bündelt und Synergien in unterschiedlichsten Bereichen schafft. Gleichzeitig wird besonderer Wert auf Umweltschutz gelegt, indem moderne Technologien und nachhaltige Praktiken angewendet werden. Dadurch wird der WIP zu einer innovativen und umweltfreundlichen Lösung. Er verkörpert eine Vision für die Zukunft der Arbeit und Zusammenarbeit. Lichtdurchflutete, multifunktionale Gebäude und grosszügige Grünflächen schaffen eine Umgebung, die Innovation und Kreativität fördert. Kantine, Fitnessräume, Sitzungszimmer und Büros stehen den eingemieteten Unternehmen und ihren Mitarbeitern zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. Der grüne Park rund um den WIP ist auch für die lokale Gemeinschaft aus Müllheim und Wigoltingen zugänglich.
Der Innovationspark bietet nicht nur Raum für Unternehmen, sondern fördert auch den Austausch zwischen Firmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups. Stoneweg Switzerland SA rollt das Konzept von solch innovativen Industrieflächen unter der Marke «Beezi» schweizweit aus. Der erste Standort in Tolochenaz VD wurde diesen Herbst eröffnet.
Eine Vision, die Wirklichkeit wird
Das Projekt der beiden Unternehmen fällt auf fruchtbaren Boden. Die Einbindung der Bevölkerung in den Planungsprozess war von Anfang an ein vorrangiges Anliegen, gerade weil im Hasli Gebiet bereits einige frühere Projekte am Widerstand der Bevölkerung gescheitert sind. Aktives Zuhören und die Bereitschaft, auf Feedback und Anregungen einzugehen, haben den WIP zu einem Projekt gemacht, das mittlerweile von einem Grossteil der betroffenen Bewohner des Gemeindegebietes Müllheim Wigoltingen getragen wird.
Der Planungsprozess ist weit fortgeschritten, die Gespräche mit ersten potenziellen Mietern aus Industrie und Gewerbe sind aufgenommen. Der Gestaltungsplan des Wigoltingen Innovation Parks erhielt im Juni 2022 ein erstes positives Feedback vom Kanton. Die endgültige Einreichung der Unterlagen wird im Dezember erfolgen. Bei einer Mitwirkungsveranstaltung im Sommer konnten die Einwohner aktiv am Planungsprozess teilnehmen und ihre Ideen und Anliegen einbringen. Die aktive Beteiligung der Bürger leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des WIP.
An den beiden Messen WEGA und der MüWiGA wurden schliesslich hervorragende Gespräche geführt, das den Glauben an eine rasche Realisation stärkt. Das Ziel ist es, im Sommer 2024 das endgültige Bauprojekt einzureichen, somit stünde der Eröffnung dieses wegweisenden Industrie- und Innovationsprojekts im Jahr 2026 nichts mehr im Wege.
Text: David Hugi
Bild: Marlies Beeler-Thurnheer, zVg