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«Kim» revolutioniert die Bestellabwicklung

«Kim» revolutioniert  die Bestellabwicklung
Dejan Baumann und Tim Beck: Kunden profitieren von einer schnellen Durchlaufzeit.
Lesezeit: 3 Minuten

Bestellungen automatisiert bearbeiten? Für Kim Virtuality kein Problem. Die künstlich intelligente Mitarbeiterin der Schmolz + Bickenbach Stahlcenter AG aus Bronschhofen erkennt eingehende Bestellungen automatisch. Projektleiter Dejan Baumann bei Schmobi und Tim Beck, Co-Founder der BLP Digital AG, haben mit der neuen Software das Bestellwesen des Stahldienstleisters stark vereinfacht. Kim arbeitet pausen- und fehlerlos. Nun ja, fast.

Dejan Baumann, nach gut sechs Monaten Pionierarbeit bearbeitet Schmobi heute per E-Mail eingehende Bestellungen automatisiert. Wie muss man sich das vorstellen?
Wir setzen hier auf unsere jüngste Fachkraft Kim, unsere erste künstlich intelligente Mitarbeiterin. Kim erkennt mit ihren Algorithmen Struktur und Inhalte von Mail-Bestellungen und legt Aufträge mit allen Positionsdaten automatisiert an. Es ist schlicht beeindruckend zu sehen, wie alle relevanten Informationen erkannt, extrahiert und in unserem ERP-System als Auftrag abgelegt werden. Die Lösung ist für uns von Beginn an
ein Mehrwert.

Und was ist der Mehrwert für die Kunden?
Die Daten der Bestellung werden qualitativ hochwertig erfasst; fehleranfälliges Abtippen der Bestelldaten entfällt. Die Kunden profitieren so von einer schnellen Durchlaufzeit und erhalten zu ihrer Bestellung innert Minuten eine verbindliche Auftragsbestätigung. Und: Dank Kim kann unser Aufwand für das repetitive Abschreiben von Informationen aus Dokumenten in das ERP-System beträchtlich reduziert werden.

«Alle relevanten Informationen werden erkannt, extrahiert und im ERP-System abgelegt.»

Tim Beck, herkömmliche Texterkennungs-Systeme beruhen auf vorkonfigurierten Regeln und Vorlagen, die immer geändert werden müssen, wenn sich das Dokumentenlayout auch nur minimal verändert. Was macht Kim besser?
Unsere Lösung geht einen entscheidenden Schritt weiter: Die neuronalen Netze ermöglichen auch Dokumente von neuen Kunden direkt zu verstehen. Die Software ist mit der ERP-Datenbank verbunden und kann so die erkannten Informationen aus einem Dokument direkt mit der ERP-Datenbank abgleichen.

Reine Datenextraktion löst das zugrunde liegende Problem, die richtigen Daten im ERP zuzuordnen, nicht?
Nein, aber durch die direkte ERP-Anbindung gelingt uns dieses Datenmatching. So werden beispielsweise der bestellende Kunde und die in den Positionen aufgeführten Artikel richtig zugeordnet. Auch Alternativartikel können direkt und einfach in unserem System gelöst werden.

Und Kim macht keine Fehler?
Fast keine: Mittels Konfidenzintervallen und logischen Checks ist die künstlich intelligente Lösung in der Lage einzuschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, den richtigen Wert ermittelt zu haben. Bei Werten, bei denen die Unsicherheit zu hoch ist, wird der für den Kunden verantwortliche Mitarbeiter gezielt angeleitet, welche Werte zu prüfen und zu korrigieren sind. Nach Abschluss dieses Prozesses werden die extrahierten und geprüften Daten automatisch im ERP-System als Auftrag angelegt.

Ist die Softwarelösung von BLP Digital für die automatisierte Bestellabwicklung die erste dieser Art für das Stahlwesen?
Wir hatten schon die fähigste KI im Bereich ERP-Prozessautomatisation und haben diese gemeinsam mit Schmobi spezifisch für ihre Branche weiterentwickelt. Die neue Lösung ermöglicht nun eine vollständige Automation des kompletten Prozesses. Mit dem eingeflossenen Know-how von Schmobi haben wir unseres Wissens die weltweit erste solche Lösung spezifisch für das Stahlwesen entwickelt.

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