Klartext von Kris: Fiskalische Illusion und klamme Kassen
Stört Sie das? Alle spüren, dass sie weniger Geld zur Verfügung haben. Den Grund dafür erkennt die öffentliche Diskussion in Inflation und Prämien. Worüber nicht diskutiert wird, ist die Inflation der Staatskosten – und ihr Ausmass.
Hier kommt Amilcare Puviani ins Spiel. Der italienische Ökonom hat beschrieben, wie der Staat das Maximum aus seinen Steuerzahlenden holt – ohne dass sie es merken. Seine Techniken der fiskalischen Illusion verschleiern die wahre Dimension der Besteuerung. Und lenken die Aufmerksamkeit vom Verursacher auf andere vermeintlich Verantwortliche.
Zum Beispiel mit indirekten Steuern: An der Zapfsäule regen sich die Leute über die Ölgesellschaft auf – dabei sind rund 60 Prozent des Literpreises Steuern. Obwohl der Staat Gesellschaft und Wirtschaft enorme Mittel entzieht, hat er klamme Kassen – und fordert noch mehr Steuern. Ansonsten droht er mit Leistungsverweigerung und sozialem Zusammenbruch. Übrigens auch ein Tipp von Puviani.
Jeden Franken, den der Staat ausgibt, haben Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen und Unternehmer zuerst erarbeitet – und dann abgeben müssen. Es ist keine Illusion, dass jeder Franken, den der Staat den Menschen nimmt, den Menschen dann für Investitionen und Lebensqualität fehlt. Die Grundlage der Besteuerung, notabene. Die Alternative? Ein schlanker Staat, der den Menschen so viel wie möglich vom hart erarbeiteten Geld zur freien Verfügung lässt. Der mit Zurückhaltung, Transparenz und Respekt erhobene Steuern für seine Bürgerinnen und Bürger einsetzt. Der Verantwortung und Solidarität auf Augenhöhe fördert, die Schwachen schützt, Missbrauch staatlicher Mittel und Klientelwirtschaft unterbindet. Und den Menschen die Freiheit lässt, Werte zu schaffen.
Inflation und höhere Prämien? Es sind die wachsenden Abgaben an den Staat, die uns einschränken, unsere selbst erarbeiteten Mittel einzusetzen – um reale Werte zu erschaffen.
Text: Kris Vietze