St.Gallen

Wiler Bieridee sorgt für lokale Wertschöpfung

Wiler Bieridee sorgt für lokale Wertschöpfung
Sie sind Teil eines wachsenden Netzwerks, das auf einem lokalen Bier basiert, von links: Metzger Christoph Frey in Rossrüti stellt Bierwürste her, Landwirt Marcel Rickenmann baut Braugerste an, Patrick Meyenberger präsidiert den Verein Idée Wil Thurbobräu, Claudia Keel-Graf ist Geschäftsführerin der Sonnenbräu in Rebstein, Vorstandsmitglied Manuel Domeisen ist für das Lager und die IT von Thurbobräu zuständig.
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Ursprünglich war es als befristete Attraktion in einem Jubiläumjahr gedacht. Mittlerweile hat sich das Wiler Thurbobräu zu einem identitätsstiftenden Faktor entwickelt.

«Es macht Spass, ein Produkt herzustellen, das anderen Freude bereitet», sagte Marcel Rickenmann anlässlich einer kürzlichen Medienorientierung. Gemeint ist die Braugerste für das Wiler Thurbobräu-Bier, die derzeit in einem Acker zwischen Wil und Münchwilen gedeiht. In jener Region soll bald die Überbauung Wil West entstehen.

Weiterentwickelte Sorten

2022 wurde erstmals die neue Braugerstensorte Amidal angepflanzt. Die Vorgänger hiessen Auriga sowie Marte. Geschmacklich haben die unterschiedlichen Sorten keinen Einfluss, betont Claudia Keel-Graf, Geschäftsführerin der Sonnenbräu in Rebstein, wo das Thurbobräu gebraut wird.

Die neuen Gerstensorten werden an der Landwirtschaftlichen Schule in Salez weiterentwickelt und auf den auf den Markt gebracht. «Man muss sich als Landwirt immer wieder herantasten, um die neuen Sorten in ihrem Verhalten kennenzulernen», erzählte Rickenmann. Seit 15 Jahren baut er die Braugerste für Thurbobräu an.

Einstiges Festbier

Die Ursprünge von Thurbobräu gehen auf ein Jubiläumsbier zurück. Als Wil und umliegende Dörfer 2004 ihre urkundliche Ersterwähnung im Jahr 754 feierten, wollten einige Idealisten für ein besonderes Festbier sorgen. Dessen Braugerste sollte in den entsprechenden Gemeinden angebaut werden.

Das Bier nahm Bezug auf den freien Bauern Rotpald, der sein Anwesen in der Region Wil dem Kloster St. Gallen urkundlich vermachte. Als Lehnszins hatte er unter anderem alljährlich 1150 Liter Bier abzuliefern. An der alljährlichen Wiler Hofchilbi wird Ende Juli an diese Ursprünge erinnert.

Palette von Produkten

Da Wil seit 1982 keine eigene Brauerei mehr besitzt, wurde man in der Sonnenbräu im Rebstein als Brauort für das Jubiläumsbier fündig. Der Hopfen seinerseits stammt aus Stammheim. Aus der einmaligen Aktion wurde unerwartet ein Dauerbrenner.

Eine Gruppe traditionsbewusster und engagierter Wiler übernahmen die Idee von den Initianten und gründeten den Verein IdéeWil, der sich als Plattform für regionale Produkte definiert. Zum Ursprungsprodukt Bier sind mittlerweile auch ein dunkles Bier sowie Whisky, Likör, Bierpralineé und eine Bierwurst hinzugekommen, ebenso eine rumartige Spirituose.

Weitere Lebensmittel sind derzeit im Entwicklungsstadium. Das erklärte Ziel ist der Ausbau eines regionalen Netzwerkes, das Kontakte in der Region fördern und lokal erzeugte Produkte absetzen will.

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Weitere Partnerschaften

IdéeWil-Vereinspräsident Patrick Meyenberger berichtete an der Medienorientierung erfreut von den verschiedenen Zusatzerfolgen, die Thurbobräu in letzter Zeit feiern konnte.

Es wurde am Kantonalen Schwingfest vom 29. Mai in Wil sowie am Feuerwehrfest ausgeschenkt, zudem ist es Partner des FC Wil. Weitere Partnerschaften werden angestrebt.

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