«Too Good To Go» startet in Appenzell durch

«Too Good To Go» startet in Appenzell durch
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Der Lebensmittelverschwendung wird nun auch in Appenzell der Kampf angesagt. Die Landbäckerei in Appenzell mit ihren vier Filialen, das Restaurant Gass 17 und die Wachtelfarm sind die ersten Partner in der Region, die sich der Bewegung angeschlossen haben. Sie bieten auf der Too-Good-To-Go-App Lebensmittel zum reduzierten Preis an, die sonst in der Tonne gelandet wären.

Food Waste wird nun auch im Appenzell der Kampf angesagt. Das Thema ist aktueller denn je. In der Schweiz landen jedes Jahr über 2.6 Millionen Tonnen Nahrungsmittel im Abfall, was ungefähr einem Drittel aller produzierten Lebensmittel entspricht. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt, denn ein Kilo Essen in der Herstellung verursacht circa 2.5 Kilo CO2 Emissionen.

Ein Start-up als Teil der Lösung

Das Start-up «Too Good To Go» hat sich diesem Problem angenommen und bietet eine kostenlose App an, über die gastronomische Betriebe und der Detailhandel ihre übrig gebliebenen Mahlzeiten oder Produkte zu einem vergünstigten Preis anbieten können. So werden überproduzierte Lebensmittel noch verkauft, und jeder gewinnt: der Betrieb, die Konsumenten und besonders die Umwelt. Schweizweit sind bereits über 1’200 Partnerbetriebe mit dabei, bei denen Nutzer über die Too Good To Go App Lebensmittel vor der Tonne retten können.

Appenzeller Lokale gegen Food Waste

Appenzeller Lokale setzen sich seit Kurzem mit Too Good To Go für Lebensmittelrettung ein. Es kommen laufend weitere hinzu. Hier eine Übersicht mit den Lokalen, die in Appenzell bereits auf der App zu finden sind (mit Preisangabe und Abholzeiten):
● Landbäckerei Appenzell 18:00 – 18:30 Uhr, CHF 4.90 statt 15.00
● Restaurant Gass 17 14:00 – 18:00 Uhr, CHF 7.90 statt 24.00
Appenzeller Wachtelfarm 19:00 – 19:30 Uhr, CHF 6.90 statt 21.00

«Too Good To Go passt genau in unser Konzept: Alle unseren feinen Backwaren werden aus besten Zutaten handwerklich hergestellt. Wir finden es sehr schade, diese wertvollen Lebensmittel am Abend einfach wegzuwerfen», sagt Jacqueline Fässler, Mitinhaberin der Landbäckerei Appenzell. Weiter sagt sie: «Too Good To Go bietet uns die Möglichkeit, Stammkunden auch mit unbekannten Produkten zu überraschen, und neue Kunden finden vielleicht schon bald ein neues Lieblingsprodukt.»

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Too Good To Go seit einem Jahr in der Schweiz

Lucie Rein gründete Too Good To Go Schweiz im Juni 2018: «Seither hat sich einiges getan. Zum einjährigen Geburtstag können wir erste Bilanz ziehen und freuen uns über die erfreulichen Zahlen:
● Seit Start in der Schweiz haben wir über 330'000 Mahlzeiten gerettet
● Das entspricht 825'00 kg eingespartes CO2
● Wir haben 1'200 Partner schweizweit
● Letzten Monat haben wir im Aargau und im Wallis gestartet. Es kommen laufend neue Partner hinzu. Von kleinen Dorflädeli bis zu grösseren Betrieben wie der Migros, Tibits oder Rivella in Rothrist
● Kleinere Partner bieten eine bis fünf Mahlzeiten pro Tag
● Grössere Partner bis zu maximal 10 Mahlzeiten pro Tag
● Realisiert ein Partner, dass an einem Tag doch kein Food Waste entsteht, kann er die Reservation für die Mahlzeit in der App stornieren. So weiss der Nutzer, dass die Mahlzeit nicht mehr gerettet werden muss
● Wir haben mittlerweile über 340'000 registrierte Nutzer.»

Über Too Good To Go

Too Good To Go ist eine Bewegung zur Rettung von Lebensmitteln, mit dem Ziel, eine Community aufzubauen, in der jeder die Möglichkeit hat, sich gegen Food Waste einzusetzen. Über eine App werden Konsumenten und Gastronomen miteinander verbunden.

Das Start-up wurde 2016 in Dänemark gegründet und ist seit Sommer 2018 in der Schweiz aktiv. Aktuell gibt es die Bewegung in elf europäischen Ländern, über 22'000 gastronomische Betriebe sind bereits auf der Plattform, rund 1'200 davon in der Schweiz.

Meilensteine

Januar 2016: Gründung und Launch App in Dänemark
Mai 2016: Start in der Schweiz mit passiver Steuerung aus dem Ausland
Juni 2018: Ausbau Schweiz mit aktivem Team
November 2018: 100'000 Mahlzeiten in der Schweiz gerettet
März 2019: Über 1'500 Mahlzeiten pro Tag gerettet
Grosse Betriebe wie Migros, Manor und Valora dabei
Mai 2019: 250'000 Mahlzeiten gerettet und über 300'000 registrierte Nutzer
Juni 2019: 1 Jahr Too Good To Go in der Schweiz mit 14 Mitarbeitern