St.Gallen

Swijin lässt seine Felle nicht davonschwimmen

Swijin lässt seine Felle nicht davonschwimmen
Swijin-Gründerin Claudia Glass ist zuversichtlich, demnächst Seed-Finanzierung zu erhalten.
Lesezeit: 2 Minuten

Für das St.Galler SportsTech-Start-up Swijin gab es in der vierten Folge der sechsten Staffel von «Die Höhle der Löwen» einen Deal. Doch dieser scheiterte bei den Nachgesprächen insbesondere daran, dass sich die Synergien nicht wie erhofft ergeben haben.

Text: pd

Nach dem Joggen direkt ins Wasser, ohne davor die Laufkleider gegen einen Badeanzug tauschen zu müssen, das war der Wunsch der Deutsch-Amerikanierin Claudia Glass, die seit einigen Jahren in der Schweiz lebt. Doch einen passenden Sport-BH, der sowohl beim Rennen genügend Stabilität gibt als auch nach dem Schwimmen schnell wieder trocken ist, fand sie so zu kaufen. Kurzerhand entschied sie sich, zusammen mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung, selbst ein solches Produkt zu entwickeln. Dazu hat sie im November 2021 zusammen mit Laura Vigneault das SportsTech-Start-up Swijin gegründet.

Aufwändiger Sales-Prozess

In der Zwischenzeit sind drei verschiedene Hybrid-Sport-BHs sowie -Hosen über den Swijin-Onlineshop erhältlich. Der Stoff der Kleidungsstücke wird aus einem Polyamid-Garn gewoben, welches aus dem Öl von Rizinusbohnen hergestellt wird. Das Hightech-Gewebe trocknet nicht nur bis zu 3-mal schneller als herkömmlich verwendete Materialien, sondern läuft auch in Sachen Halt und Tragekomfort anderen Sportbekleidungsmarken den Rang ab. «Unser Sport-BH muss erst durch das mehrmalige Tragen und Waschen aktiviert werden, vergleichbar mit dem Einlaufen von Schuhen. Danach passt er ideal zur jeweiligen Körperform», erklärt Mitgründerin Claudia Glass.

Dadurch werde der Sales-Prozess zwar etwas aufwändiger, doch die Zufriedenheit der Kundinnen sei entsprechend grösser. Unter ihnen sind einige Spitzensportlerinnen aus diversen Sportarten wie beispielsweise Olivia Roth und Flavia Lötscher. Sie gewannen Silber bei den diesjährigen U23-Ruder-Weltmeisterschaften.

Seed-Finanzierung ohne Löwen auf gutem Weg

Gar nicht ins Rudern kam Gründerin Glass in der 4. Folge von «Höhle der Löwen». Sie überzeugte die Löwinnen und Löwen, auch wenn die Verkaufszahlen im Vergleich mit der Vier-Millionen-Firmenbewertung für etwas Verwunderung sorgten. Claudia Glass wollte für ein Investment in der Höhe von 200'000 Franken lediglich fünf Prozent der Firmenanteile abgeben. Drei der Löwen machten ein Angebot. Am Schluss einigte sich Glass mit Roland Brack für einen Deal in der Höhe von 250'000 Franken für neun Prozent der Anteile. Doch zu einem Investment kam es schlussendlich nicht: «In unseren Verhandlungen nach der Show haben wir einvernehmlich entschieden, dass sich die Synergien, die sich beide Seiten aus diesem Deal erhofft hatten, nicht ergeben würden. Aus diesem Grund wurden die Nachverhandlungen beendet», so Claudia Glass.

Die Swijin-Gründerin ist jedoch zuversichtlich, demnächst Seed-Finanzierung von anderen Investoren zu erhalten. Ein Schweizer Venture Capital Fonds fungiere als Lead-Investor und habe bereits ein Term Sheet über die Hälfte des angepeilten Sammelziels unterzeichnet. Glass ergänzt: «Wir haben zudem Investitionen von Business Angels ausserhalb von Höhle Der Löwen gesichert, die – über ihre finanziellen Investitionen hinaus – Swijin wird mit ihren Kompetenzen und Netzwerken im weiteren Wachstum unterstützen.» In Sachen Vertriebsnetz tut sich bereits etwas: Swijin wird bald in sechs Sportgeschäften vertreten sein, darunter in Deutschland, Schweden und sogar Australien.

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